Die Motoren von VW sind sowieso nicht "modern". Der Motorrumpf stammt in den meisten Fällen, gerade bei den 4-Zyl., aus den 80er, bzw. auch mal gerne aus den 70ern. Es wurde zwar viel verändert, aber im Grundprinzip wurde nur am Kopf geschraubt oder mal die Form der Kolben erneuert.
Der 1.4 16V entspringt dem urlaten 1.4, bzw. 1.3Liter-Motor der auch im alten Polo meiner Mutter steckt oder im Golf II z.B.. Damals noch mit 55PS. Der Rumpf ist nahezu identisch geblieben. Vielleicht sind bei den bewegten Teilen noch einige neue Komponenten dazugekommen. Der Kopf ist nur komplett neu.
Der "alte" 1.9TDI, wird heute noch im Grundprinzip unverändert so gebaut, wie der erst mit 90PS, hat auch nur 2Ventile.
Mein V5, wie schon geschrieben, hat nur 2 Ventile. Aber wenigstens Stammt der aus den 90ern. Ursprünglich wars ja mal der VR6, nur eben um einen Zylinder gekürzt.
Der 2.0 stammt quasi aus dem alten VW Passat, oder Audi 80/100 und hatte z.T. gerade mal 90PS. Er wurde von einer Einzelpunkteinspritzung auf eine MulitPunktEinspritzung erweitert und leistete seit den frühen 90ern 115PS...Heute fährt er als 4-Ventiler mit Benzindirekteinspritzung und teilweise mit zusätzlichen Turbolader und 200PS im Golf V FSI oder GTI rum.
Der 1.6er ist ganz selbstverständlich ein 2Ventiler. Und durch den 16V-Kopf ist er auch nicht viel besser geworden. Durch einen 2Ventil-Kopf ist meist der Verbrauch etwas erhöht (gegenüber 4 oder 5 Ventilen), da für eine optimale Befüllung mehr Benzin gebraucht wird. Durch die zusätzliche Menge Benzin entwickelt er jedoch mehr Leistung im unteren Drehzahlbereich, wirkt dafür aben in den oberen Drehzahlen etwas zugeschnürter. Das ist jetzt allgemein gesprochen, gilt damit nicht immer. Grundsätzlich aber schon. Der 16V ist meiner Meinung nach kein Stück agiler. Nur dreht er etwas freudiger aus. Da ich mein Auto aber nicht immer bis ans Limit drehen möchte...fahre ich lieber den 8V. Es muss also nicht immer ein 16V sein. Ich finde sogar, dass der alte 10V-Kopf auf dem V5 besser zur Charakteristik des Langhubers passt. So schiebt er an wie eine Dampflock. Ich muss auch nicht immer bis ultimo drehen. So ists doch viel entspannter und ich fahre durchaus verbrauchsgünstig mit 9,5Litern, ohne auf meine obligatorische Geschwindigkeitsübertretung verzichten zu müssen.
Ich bin letztens den Golf V mit dem 1.6 mit 115PS gefahren. Die Karre steht ja!!!! Egal ob ich ihn bis Begrenzer drehe oder es von unten heraus versuche. Er fühlt sich an wie eine Wanderdühne!!! Absolut grausam. Dazu noch dieses Gerassel...
Unser alter 1.8er Saugmotor im Audi A4 B5 hatte den Rumpfblock aus dem Jahre 1974, wenn ich micht täusche...wenn schon, dann noch früher. Da war ein Lagerschaden an einer Welle, die zur Zündverteilung vom Zahnriemen angetrieben wurde. Leider gibt es heutzutage schon elektronische Zündverteilung...
Auf diesen Uralt-Motor kam ein höchst modernen 5-Ventil-Kopf, mit drei Einlassventilen zur optimalen Befüllung. Dafür musste man auch bis zum Begrenzer drehen, damit so richtig Power rausgequetscht wurde.
Auch alte, teilweise wie Steinzeittechnik wirkende Maschinen können äußerst effzient sein.
Schaut euch mal die neue Corvette an! Dort steckt ein uuuuuuuuuuuralter Motor drin. Es gibt EINE(!!!) unten liegenden Nockenwelle, die zentral über Kipphebel den Ventiltrieb steuern (auch nur 2 Ventile je Zylinder). Das ist Technik aus der Vorkriegszeit. Dazu kann man sich vielleicht mal die Hinterachse ansehen die bis heute noch über Blattfedern gedämpft wird und wenn man das nicht weiß, dann merkts kein Schwein. Aber die Karre brennt wie Hölle! Als Z06 mit 7Litern schiebt der Wagen aus JEDER Drehzahl unweigerlich an, hat hervorragende Emissionswerte und der Verbrauch ist absolut akzeptabel. Vor dieser alten Technik müssen sich die Zuffenhausener wirklich fürchten. Da lob ich mir die alte Technik! Man muss das Rad nicht immer neu erfinden.
Marc
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