armydodge

Hallo,
ich wollte schon immer mal die Zündkerzen selber austauschen,
aber ich finde nirgends einen Drehmomentschlüssel für Zündkerzen,
dann habe ich nach Drehmomentbegrenzern gesucht, finde aber nur welche mit 24NM. Dann habe ich also dies hier gefunden
Zündkerzenschlüssel Zündkerzen Steck-Nuss Steckschlüssel lang 16mm Einsatz Nuß | eBay

Keine Ahnung was ein Innen-Vielzahn ist und ob das so gut für die neuen Zündkerzen ist und gesehen, das dieser ein 3/8 Zoll Antrieb braucht,
dann habe ich wiederum nach Drehmomentschlüsseln gesucht mit 3/8 Zoll Antrieb von 10-50NM in einer angemessenen Preislage für jemanden, der alle zwei Jahre an einem Auto die Zündkerzen austauscht, aber nichts gefunden.

Ist das wirklich so schwierig, wie macht die Werkstatt das und was kann mir da empfohlen werden damit ich die ollen Dinger selber austauschen kann und mich an das empfohlene Drehmoment der NGK Kerzen halten kann?
Dann hört nämlich auch die Diskutiererei auf, warum ich die NGK Iridium Kerzen mir einbauen lassen möchte und nicht die Standard.
Der Motor ist ein 1.4 APE.

Omega

Hab mir Stahlwille 410 angeschafft. Adapter um 1/2 Nüsse auf 1/4 Antrieb zu verwenden.

Das hat viele meiner Probleme gelöst, wenn es darum geht mit grösseren Nüssen kleinere Drehmomente zu messen.

Bzw. es hat die lästigen Bastellösungen abgelöst, die ich mir dazu selbst gemacht hatte.

Omega

Ich geh davon aus, dass man eine Verlängerung und eine 16er Zündkerzennuss mit Gummieinsatz hat, schau erstmal im Keller nach, ist in vielen Ratschekästen drin.

12-Kant wäre OK, damit kannst du neben 12-Kant auch normal 6-Kant greifen. Das ausgesuchte 3/8'' mit Magnet = Premiumlösung für Werkstattalltag.

Viel wichtiger für uns ist eine Verlängerung zu haben. Deswegen haste mMn mehr davon, Verlängerung und BGS Zündkerzennuss für 7 €.

Grundsatzfrage ist ob 1/4, 3/8 oder 1/2 Zoll Ratscheausrüstung und dann auch Drehmomentschlüssel. Ich komme mit 1/4 und 1/2 zurecht. Muss man sich einfach entscheiden und dann durchziehen.

Hab damals einen Normex 10 - 50 NM 1/4'' Drehmomentschlüssel angeschafft für 35 €, keine bekannte Markenware, mir langt's. Gibt auch schon 'n Proxxon 10 - 30 NM 1/4 für das Geld.

Omega

1/2 Zoll brauch man eh für Reifen und Riemenscheibenschraube und andere gröbere Sachen wie Motorhalterung.

1/4 Zoll kann man meiner Meinung nach besser für sonstiges Zeug gebrauchen.

3/8 ist glaub eher im professionellen Werkstattbereich (glaub ich)

armydodge

Okay, tut es nicht auch so ein Zündkerzenschlüssel mit Griff oben dran für 12 Euro?
Dann festziehen und 45° nachziehen? Also manuell meine ich?

Omega

Auf jeden Fall.

Bis sie anliegt und dann 90 Grad.

Bei erneut Einbau (bereits plattgedrückter Flachsitzdichtring) bis sie anliegt und 15 Grad.

didgeridoo

NEIN ?!

Bitte denkt dran, wenn ihr beim Zündkerzen Ein- / Ausbauen verkackt, ist ein neuer Zylinderkopf - und im schlimmsten Fall ein neuer Motor fällig!

Also. Drehmoment für die Zündkerzen beim 1.4er Golf 4 beträgt: 25 Nm.
Nicht mehr und nicht weniger. Und auch nicht "nach Gefühl" anziehen!!

Also - wie läuft der Zündkerzenwechsel ab?

1. Zündspulen oder Zündkerzenstecker abziehen. Ggf. Abzieher verwenden, wenn ihr es nicht anders (zerstörungsfrei) hin bekommt.

2. Zündkerzenloch reinigen! Mit Druckluft gut ausblasen. Es sollte kein Sand / Dreck mehr drin sein. Wenn Öl im Zündkerzenloch steht muss das Nockenwellengehäuse neu abgedichtet werden. Das ist ca. 500% anspruchsvoller als ein Zündkerzenwechsel. In diesem Fall am besten einen Fachmann beauftragen.

3. Man nehme eine 1/2" Knarre, eine Verlängerung und eine 1/2" Zündkerzennuss mit Schlüsselweite 16mm.
Damit alle vier Zündkerzen raus drehen -> easy.

4. Die neuen Zündkerzen einzeln, jeweils mit einem Magnetheber VORSICHTIG ins Zündkerzenloch einsetzen. Nicht einfach rein werfen! die Elektrode kann verbiegen / brechen.

5. Den Gummieinsatz aus der Zündkerzennuss raus nehmen oder eine "normale" 16mm Langnuss verwenden und mit Verlängerung und DREHMOMENTSCHLÜSSEL die Zündkerzen fest drehen.
Drehmoment -> 25Nm

Wenn ihr keinen 1/2" Dremomentschlüssel habt, den man auf 25Nm einstellen kann, könnt ihr natürlich über einen Adapter auch einen 1/4" Drehmomentschlüssel verwenden.
Aber Drehmomentschlüssel ist Pflicht.

Als Adapter von 1/2" auf 1/4" kann man in diesem Fall folgende Teile verwenden:
1/4" Bithalter ]Bit-Adapter BGS 1/4" Vierkant auf Sechskant 6,3mm Ratschen- Bithalter | eBay
und:
einen Bohrmaschinenadapter für 1/2" Aufnahme ]Adapter Satz 3tg 1/4 3/8 1/2 Akku Schrauber Bohrmaschine Steckschlüssel Nuss Set | eBay

6. Zündspulen bzw. Zündkerzenstecker wieder drauf und anstecken, ggf. Abdeckung /Luftfilterkasten wieder drauf - und fertig!

armydodge

Also, es ist kompliziert, ich habe mir nun gestern den ganzen Kram bei Amazon zusammen gesucht, da ich es heute brauchte.
Dann ging es los heute morgen, Amazon hat mit 3 verschiedenen Paketzustellern versendet

Erst kam DPD, danach DHL Express und heute Mittag die Post.
Damit war ich erst einmal beschäftigt, dann ging es los noch hektisch einige Einkäufe und Erledigungen machen und dann ging es ans Werk da war es auch schon 12 Uhr.

Habe also den Proxxon Drehmomentschlüssel mit 6-30nM genommen mit 1/4 Zoll Antrieb,
dann ein Stahlwille Übergangsstück 1/4 innen zu 1/2 aussen,
und ein Proxxon Verlängerungsstück 1/2 25cm
und dann noch den BGS Zündkerzen Einsatz 1/2 mit 16mm Schlüsselweite und Sprungfeder.
Plastikabdeckung runter vom Motor, was ja schon eine fürchterliche Fummelei ist, da die Zündkabel da drauf liegen.
Als Nächstes habe ich dann versucht mit einer Zange die Zündkabelstecker zu entfernen, ging nicht, also Plastikabdeckung ganz runter und mit der Hand gelöst,
dann ging es an die Zündkerze, eine habe ich heraus gedreht um zu sehen, welche drin sind, es sind irgendwelche Standard Bosch Teile eingebaut mit zwei Kontakten vorn an der Elektrode. Auf der Bosch Seite habe ich gelesen, das diese mit 28nM angezogen werden.
Mittels dem Zündkerzeneinsatz habe ich versucht, die Zündkerze wieder einzudrehen, dies hat auch geklappt, wobei ich fand, das 28nM extrem fest sind, bis der Drehmomentschlüssel endlich mal geklackt hat, dachte ich, gleich habe ich sie abgerissen, aber nungut, soll ja angeblich so richtig sein.
Dann ging es weiter, ich wollte das Werkzeug wieder rausnehmen da die Zündkerze ja jetzt fest gedreht war, aber die blöde Nuss blieb immer auf der Zündkerze und den Rest hatte ich in der Hand, dann wieder weiter, Zündkerze raus, diesmal mit einer Zange eingefädelt und ohne die Zündkerze in die Nuss einzurasten, festgedreht.
Dann bin ich zur 2. Kerze, diese und die anderen habe ich dann nicht mehr heraus gedreht, nur noch nachgezogen, alle Zündkerzen liessen sich noch weit über 180° nachziehen.
Bei der 3. von links konnte ich zudem feststellen, das das Zündkabel total kaputt war von innen, konnte auch Rost feststellen.
Somit hab ich alles wieder zusammen gepfuscht und bin zum Teilehändler, dort wollte ich dann das Zündkabel erneut entfernen um das richtige zu bekommen, da flog das Teil ganz auseinander bis ich nur noch das Kabel in der Hand hatte. Somit musste ich wieder mit einer Zange agieren.
Glücklicherweise hatten die dann auch ein Beru Zündkabel da, sonst wäre ich nicht mehr weggekommen, unglücklicherweise hatte ich vor Ort alle Zündkabel entfernt und wusste die Reihenfolge nicht mehr, glücklicherweise konnte ich eine Zündspule ausgeliehen bekommen mit der richtigen Zündreihenfolge die ich mir dann abgeguckt habe, ja und jetzt läuft alles wieder, wobei ich mir nicht sicher bin ob ich die ganz linke Zündkerze auch nachgedreht habe, vermutlich muss ich morgen noch mal nachsehen, hab aber Angst das wieder alles kaputt geht.
Ein riesen Theater und Arbeit für den ganzen Tag

Dazu muss ich noch sagen, der Wagen war letzte Woche in der Werkstatt um Filter, Zündkerzen und Öl und so weiter zu wechseln und die Stoßdämpfer von Sachs, die nur 1 Jahr gehalten haben und Querlenkerlager...

Eine Frage stellt sich mir da noch, wenn ich morgen noch mal nachsehe, wie bekomme ich diesmal anständig die Stecker von den Zündkerzen runter?
Ich hatte mir überlegt, ich könnte die Kabel markieren, allesamt komplett entfernen und dann die Zündkabelstecker herausziehen, aber wie zieht man diese am besten heraus, die stecken immer so extrem fest drin...

1,8turbo

ich hab dafür ilauf arbeit nen breiten Schlitzschraubendreher am ende als "L" angeschliffen, dann kannste am Kerzenstecker wo die metallteile zusammengepresst sind einhaken und ziehen. bietet sich auch an dir dinger mit etwas silkonspray innen einzusprühen, dann gehen die auch besser drauf.

armydodge

Also da sind keine Metallteile zum Einhaken.
Ich montiere die Abdeckung mit dem 1.4 16V Schriftzug ab, entferne diese,
dann sehe ich eine Plastikabdeckung in der die Zündkabel liegen.
Diese kann ich nicht entfernen, da die Zündkerzenstecker noch eingesteckt sind,
dies wiederum führt dazu, das ich keine Angriffsmöglichkeit habe, um die Zündkerzenstecker herauszuziehen!
Die Zündkerzenstecker sind komplett aus Gummi.
BERU Zündleitungssatz AHW, AKQ, APE, AXP Anschlußausführung Sägezahn Anschlußausführung SAE (0300890990)
Sonst geht morgen wieder was kaputt...

1,8turbo

Ach ja ich vergas, hatte 1,6er im Kopf gehabt. Die die du hast gehen doch recht easy raus immer. Wenn du die heute eingebaut hast, dann gehen die morgen ohne weiteres raus, brauchst du dir kein Kopf machen. Etwas drehen und dabei ziehen

Omega

Also hast du den Zündkerze jetzt 28 statt 25 NM gegeben? Da sehe ich schwarz, da ist wohl ein neuer Kopf fällig.

OK Spass beiseite und wieder zum Ernst des Lebens.

Ich hab das bei mir auch gemerkt gehabt, dass ich neue Zündkerzen quasi unendlich weit drehen muss bis der Schlüssel kommt. Mir war das extrem suspekt.

Hab den auch glaube ich mal falsch eingestellt und viel zuviel zuviel Drehmoment draufgegeben. Das Gewinde hat es aber mitgemacht.

Also dann haben die Leute in der Werkstatt die Kerzen nur so angezogen, dass der Dichtring nullstens geplättet war? Soviel zu immer Drehmomentschlüssel, ich wette in dern Werkstätten machen das nicht mal die Hälfte... Gut ist das nicht wenn die so sehr zu locker sitzen, wegen Wärmeableitung und Dichtung halt.

Bei meinem 16 V muss ich auch immer die Einzelzündspulen mit irgendwas geschicht lose hebeln, sind auch schon gut verkratzt.

Wenigstens haste jetzt bissl Werkzeug mehr. Und beim zweiten, dritten Mal geht eh alles besser von der Hand.

PS: Oder vielleicht sind deine Gewinde auch so fertig, dass die soviel Reibung in sich haben. Oder lässt sich die Kerze von Hand widerstandslos reindrehen bis sie anliegt?

Stephan L.

Drehmomentschlüssel im Arm... Man braucht nicht für alles den 100% genauen Wert.

armydodge

Sooo, ich melde mich noch mal.
Habe nun wieder alles auseinander gebaut.
Zuerst die Zündkerzenkabel beschriftet, an den Steckern auf der Zündkerze
sowie am Zündverteiler ebenfalls.
Danach die Zündkabel aus der Plastikhalterung genommen, da wo diese drin verlaufen, dann die Zündkabel am Zündverteiler entfernt, so konnte ich ganz einfach die Plastikabdeckung in der die Zündkabel laufen, entfernen und danach konnte ich ganz einfach die Zündkabelstecker herausziehen.
Danach habe ich alle Zündkerzen noch einmal gelöst, was wirklich einfach ging, ich dachte die sitzen so fest, was aber gar nicht der Fall war.
Als nächstes habe ich dann alle ein wenig los gedreht, danach mit 25nM
wieder festgezogen, die Zündkerzen drehten sich sehr leicht im Gewinde.
Nun alles wieder umgekehrt befestigen, Kabel durch die Kabelhalterung einfädeln, Zündkerzenstecker mit Silikonspray einsprühen, Zündkerzenstecker auf die Zündkerzen einstecken , Kabel wieder ordentlich in die Kabelhalterung verlegen und auch am Zündverteiler rechts einstecken.
Motor anschmeissen und läuft wieder ohne zu ruckeln.
War wohl wirklich das defekte Kabel.
Wirklich sehr einfach, jetzt wo man es ein 2. Mal gemacht hat und eine Nacht dürber geschlafen hat, mache ich jetzt immer so, das mit den Zündkerzenwechseln.

Im übrigen weiß ich nicht wie fest die Werkstatt die Zündkerzen angezogen hatte, fest war es jedenfalls nicht besonders, schätze mal 15nM. Die Kerzen haben zwar einen Dichtring, aber keinen Sprengring, konnte somit nicht erkennen, ob der Dichtring geplättet war.

Diese hier sind im übrigen jetzt verbaut:
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1,8turbo

Ca 15nm und er lief damit trotzdem, wahrscheinlich 60tkm. Manche machen sich zu viel Gedanken über diverse Vorschriften. Ich benutze nie einen Drehmomentschlüssel für Zündkerzen, dass hat man einfach im Gefühl

Omega

Irgendwo ist trotzdem die Grenze und keiner weiss wo genau. Vielleicht wenn sie noch einen Hauch lockerer gewesen wären, wäre die Elektrode glühend abgefallen.

Ich denk es macht nur Sinn anfangs erstmal überall mit Drehmomentschlüssel zu arbeiten und sich mit üblichen sinnvollen Drehmomenten zu beschäftigen.

Wenn man eine Weile Erfahrung hat dann braucht man auch nicht jedesmal den Drehmoment nachmessen wenn man den Ausgleichsbehälter vom Wasser anschraubt.

PS: Die zu locker eingesetzten Kerzen liefen erst eine Woche, ist schon gut, dass die nochmal nachkontrolliert wurden!

armydodge

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.