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Alt 10.08.2017, 17:05
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puro2
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Standard Ersatzteilsuche Golf 4

Gerade hat mich mein VW-Händler (Autohaus Kahle, Wunstorf) angerufen und mir mitgeteilt, daß es für meinen Golf 4, Bj 1999, keine Orginal Ersatzteile zur Reparatur der Steuerkette gibt. Kann sowas sein, das Auto ist keine 20 Jahre alt.
Als VW-Vertragshändler weigern sie sich, andere als Orginalteile einzubauen.


puro2 ist offline  

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Alt 10.08.2017, 17:13      Direktlink zum Beitrag - 2 Zum Anfang der Seite springen
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Der Hersteller garantiert dir eine Ersatzteilversorgung über 10 Jahre nach Ablauf des Modells. Alles darüber ist eine reine Kosten-Nutzen-Rechnung. Um diese Rechnung noch zu optimieren, wurden in der OTLG vor Jahren nun auch "Eco"-Teile vorgehalten.
Rechnet es sich für Volkswagen nicht mehr, die Teile zu bevorraten, weil deren Nachfrage fällt, fliegt der Artikel nach betriebswirtschaftlichen Kriterien einfach raus.

Ob das in deinem Fall zutrifft, vermag ich aber auch nicht sagen. Überraschen würde es mich nicht.
AgentBRD ist offline  

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Alt 10.08.2017, 20:43      Direktlink zum Beitrag - 3 Zum Anfang der Seite springen
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Benutzerbild von vwbastler
 
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Wer geht denn mit einem fast 20 Jahren alten Auto noch zum Vertragshändler??? Geh in eine freie Werkstatt und spare an den Ersatzteilen und den Werkstattkosten!
vwbastler ist offline  

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Folgender Benutzer sagt Danke zu vwbastler für den nützlichen Beitrag:
tom667 (21.08.2017)
Alt 18.08.2017, 16:16      Direktlink zum Beitrag - 4 Zum Anfang der Seite springen
puro2
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Kennt jemand eine Werkstatt im Raum Hannover die sich speziell mit VR6-Mototen auskennt?
puro2 ist offline  

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Alt 19.08.2017, 03:27      Direktlink zum Beitrag - 5 Zum Anfang der Seite springen
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Benutzerbild von rinni16
 
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Zitat:
Zitat von vwbastler Beitrag anzeigen
Wer geht denn mit einem fast 20 Jahren alten Auto noch zum Vertragshändler??? Geh in eine freie Werkstatt und spare an den Ersatzteilen und den Werkstattkosten!
Sry aber was hat denn immer das Alter damit zu tun??.. Wenn du 40 bist gehste ja auch nicht zu nem 0815 Arzt

Wenn man etwas gerne fährt und in Zukunft gerne fahren will dann kann man doch ruhig investieren
rinni16 ist offline  

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Folgende 2 Benutzer sagen Danke zu rinni16 für den nützlichen Beitrag:
-Robin- (19.08.2017), cabrio79 (19.08.2017)
Alt 19.08.2017, 07:46      Direktlink zum Beitrag - 6 Zum Anfang der Seite springen
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Benutzerbild von vwbastler
 
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Zitat:
Zitat von rinni16 Beitrag anzeigen
Sry aber was hat denn immer das Alter damit zu tun??.. Wenn du 40 bist gehste ja auch nicht zu nem 0815 Arzt

Wenn man etwas gerne fährt und in Zukunft gerne fahren will dann kann man doch ruhig investieren
Willst du etwa damit sagen das freie Werkstätten weniger Ahnung haben als VW und auch weniger Qualität liefern? Sorry aber dann tust du mir echt leid! Oder musst du nicht auf das Geld schauen wie die meisten Leute in Deutschland?
vwbastler ist offline  

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Alt 19.08.2017, 08:47      Direktlink zum Beitrag - 7 Zum Anfang der Seite springen
5-Zylinder Turbo ftw.
 
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Zitat:
Zitat von AgentBRD Beitrag anzeigen
Der Hersteller garantiert dir eine Ersatzteilversorgung über 10 Jahre nach Ablauf des Modells.
Der Hersteller garantiert dir gar nix! Diese ominösen 10 Jahren sind eine freiwillige Selbstverpflichtung, daran kann er sich halten, er kann es aber auch lassen. VW und z.B. Opel sind dicke dafür bekannt, sich auch sehr gerne mal für letzteres zu entscheiden...

Bereits 2008 sind die ersten Teile für den Golf 4 "entfallen ohne Ersatz".

Geändert von TDI-GTI-4-Motion (19.08.2017 um 08:53 Uhr)
TDI-GTI-4-Motion ist offline  

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Alt 20.08.2017, 02:26      Direktlink zum Beitrag - 8 Zum Anfang der Seite springen
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Zitat:
Zitat von TDI-GTI-4-Motion Beitrag anzeigen
Der Hersteller garantiert dir gar nix! Diese ominösen 10 Jahren sind eine freiwillige Selbstverpflichtung, daran kann er sich halten, er kann es aber auch lassen. VW und z.B. Opel sind dicke dafür bekannt, sich auch sehr gerne mal für letzteres zu entscheiden...

Bereits 2008 sind die ersten Teile für den Golf 4 "entfallen ohne Ersatz".
Da ist ja ne unmögliche Ersatzteilpolitik, der 4er Variant wurde ja bis 2006 gebaut.
Wie sieht es da eigentlich bei den Japanern aus? Jemand Ahnung?
caddymart ist offline  

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Alt 20.08.2017, 11:56      Direktlink zum Beitrag - 9 Zum Anfang der Seite springen
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Benutzerbild von Omega
 
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Das hört sich hier so an, als ob es für den Golf 4 keine Ersatzteile gibt, das ist doch nichts anderes als Blödsinn.

Die Realität sieht so aus:
Der Golf 4 ist das Auto mit der idealsten Ersatzteilversorgung überhaupt:
- beste Hersteller
- Riesenauswahl
- Preis geschenkt

Das oben ist doch ein Extrembeispiel. Einfach von anderem Hersteller kaufen und einbauen lassen bei jemand, der dazu nicht zu dumm ist, wie die genannte Werkstatt.

Ersatzteilversorgung bei Japaner ist fünfmal so teurer, langsam, mühsam, wahrscheinlich nur ein einziger Hersteller, ungewisser.
Omega ist offline  

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Alt 20.08.2017, 11:56      Direktlink zum Beitrag - 10 Zum Anfang der Seite springen
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Auf nationaler Ebene ist die Ersatzteilversorgung auf die Dauer der Gewährleistungspflicht festgelegt. Das ist bei einem Fahrzeug in der Regel zwei Jahre ab Kauf.
Aus der Maschinenrichtlinie lässt sich die Pflicht zur Ersatzteilversorgung auf die Dauer der zu erwartenden Nutzung herleiten. Aber jetzt heißt es festhalten: Für den gewöhnlichen PKW liegt diese Zeitspanne bei sechs Jahre - das hat mit der verqueren Logik der steuerlichen Abschreibung zu tun.

Die OTLG - eine 100%-ige Volkswagen-Tochter - garantiert die Ersatzteilversorgung über zehn Jahre. Nicht inbegriffen sind Ästhetik-Teile, wie verschiedene Abdeckklipse, Verblendungen (A-Säulen-Verkleidung, Türpappen) oder Teile von nur geringer, funktioneller Bedeutung (Clipse der Sonnenblende, Editions-Aufkleber, Schriftzüge).
Diese Politik trägt zum Teil seltsame Blüten. So bekommt man für den Vierer keinen Einlagegummi für das Münzfach mehr (obwohl der bei fast jedem Gebrauchtwagen fehlt), aber für Dreier kann man immer noch die Zentralelektrik bestellen, obwohl dieser Artikel wohl kaum nachgefragt wird.
Die OTLG unterscheidet also danach, ob es sich um Vital-Teile handelt.

Weiter gibt es die Weser-Ems Vertriebsgesellschaft, besser bekannt unter "Volkswagen Classic Parts". Dort landen Restbestände, die den Bevorratungs- und Lieferzeitkriterien der OTLG nicht mehr entsprechen und werden abverkauft. Die Lieferung erfolgt nicht mehr über die Zentrallogistik sondern über externe Paketdienstleister. Zum Teil werden gut frequentierte oder hochpreisige Teile sogar nachgefertigt oder aufbereitet.
Auch Sonderbestellungen werden von dieser GmbH bearbeitet. Die beziehen das Ersatzteil aus dem freien Handel, packen es in einen schönen VW-Karton und verschicken es für teuer Geld.

Zitat:
Zitat von caddymart Beitrag anzeigen
Wie sieht es da eigentlich bei den Japanern aus? Jemand Ahnung?
Die Japaner und Koreaner haben ihr Ersatzteilgeschäft nicht ausgegliedert. Sie liefern, solange es der Gesetzgeber fordert und solange es sich betriebswirtschaftlich rechnet. Dann ist Schluß. Da nach Europa noch der Transport dazukommt, ist schnell die Grenze erreicht, demnach sich dieses Geschäft nicht mehr rechnet. Gerade bei Vital-Teilen (Zylinderkopf, Steuergeräte) sind ja auch Unternehmen vor Ort auf die Aufbereitung spezialisiert. Einschweiß- und Reparaturbleche vertreiben Hersteller besonders schnell nicht mehr selbst.

Opel ist wohl ein besonders leuchtendes Negativ-Beispiel. Dort geht man offensichtlich jede Woche mit dem eisernen Besen durch die Lager und scheppert alles raus, was keine Kohle mehr bringt. Ich kenne aus meiner persönlichen Erfahrung auch keinen anderen Hersteller, der so lieblos mit seiner Classic-Szene umgeht, wie Opel.
Während Volkswagen schon die ersten Ersatzteilkataloge inklusive Explosionszeichnungen zum Download bereitstellt, sind derlei Unterlagen bei Opel überhaupt nicht zu bekommen. Meine Zeit mit dem C-Kadett war schmerzlich und voller Frustration. Es hat durchaus Gründe, weshalb die Opel-Leute deutlich stärker in Clubs organisiert sind, als die Anhänger von VW, Mercedes, Ford etc.

Einen ganz harten Schnitt machen die Amerikaner. Dort ist das Ersatzteilgeschäft knallhart ausgegliedert und die Zulieferer werden vertraglich gebunden, die Ersatzteile auf Anforderung der jeweiligen Hersteller zu liefern. Wer mal eine größere Bestellung für einen acht Jahre alten Wrangler abgesetzt hat, wundert sich daher, weshalb im Jeep-Karton wieder sechs andere Kartons sind, in denen dann das jeweilige, nochmals verpackte Produkt steckt.
In den Köpfen der US-Hersteller ist das Ersatzteilgeschäft eher lästig und notwendiges Übel. Man möchte sich dessen möglichst entledigen und daher ist der Markt für US-Ersatzteile erstaunlich offen. Not macht schließlich erfinderisch. Und das fördert auch den Wettbewerb.
Man erkennt es bspw daran, wenn man mal den Lichtschalter des Golf IV mit dem des Jeep Renegade vergleicht: Der Lichtschalter des Jeep kostet NEU etwa 10,- €.
Der des Golf liegt beim Freundlichen bei rund 80,- €. Auf dem freien Markt gibt's den gleichen Schalter für rund 25,-€.

Das völlig anders geartete Extrem findet man bei Porsche. Dort sind auch geringere Teile (Erwähnt seien hier nochmals die Clipse der Sonnenblende) selbst nach Jahrzehnten noch zu haben. Ok, manchmal muss man eine Woche darauf warten. Und ja, da kostet so ein Clip auch mal vier oder fünf Euro. Aber man hat ihn ohne langes Suchen bei einem Top-Service. Exzellente Qualität und null Stress - das kostet eben.
Porsche liefert ebenfalls die Ersatzteilkataloge. Kostenlos. Kann man teilweise sogar in der Niederlassung auf CD mitnehmen.
Ein Extrembeispiel aus dem persönlichen Erleben: Nachdem ich erkannte, was Porsche noch alles liefert, wagte ich einmal, nach der Bedienungsanleitung für das Original-Radio zu fragen (Blaupunkt Stralsund). Eine Anleitung für ein Produkt, dessen Hersteller schon lange tot ist.
Antwort: Das täte ihnen sehr leid, nur noch in deutsch, englisch, spanisch und französisch lieferbar. Dafür haben sich die Leute bei Porsche noch entschuldigt! Bei Opel hätte ich schon beim Wort "Ersatzteil" einen Arschtritt bekommen.

Zitat:
Zitat von TDI-GTI-4-Motion Beitrag anzeigen
Der Hersteller garantiert dir gar nix! Diese ominösen 10 Jahren sind eine freiwillige Selbstverpflichtung, daran kann er sich halten, er kann es aber auch lassen.
Eine "freiwillige Selbstverpflichtung" ist nichts anderes, als eine Form der Garantie. Das ist reine Semantik.

Geändert von AgentBRD (20.08.2017 um 12:37 Uhr)
AgentBRD ist offline  

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Alt 21.08.2017, 01:48      Direktlink zum Beitrag - 11 Zum Anfang der Seite springen
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Zitat:
Zitat von AgentBRD Beitrag anzeigen
Auf nationaler Ebene ist die Ersatzteilversorgung auf die Dauer der Gewährleistungspflicht festgelegt. Das ist bei einem Fahrzeug in der Regel zwei Jahre ab Kauf.
Aus der Maschinenrichtlinie lässt sich die Pflicht zur Ersatzteilversorgung auf die Dauer der zu erwartenden Nutzung herleiten. Aber jetzt heißt es festhalten: Für den gewöhnlichen PKW liegt diese Zeitspanne bei sechs Jahre - das hat mit der verqueren Logik der steuerlichen Abschreibung zu tun.

Die OTLG - eine 100%-ige Volkswagen-Tochter - garantiert die Ersatzteilversorgung über zehn Jahre. Nicht inbegriffen sind Ästhetik-Teile, wie verschiedene Abdeckklipse, Verblendungen (A-Säulen-Verkleidung, Türpappen) oder Teile von nur geringer, funktioneller Bedeutung (Clipse der Sonnenblende, Editions-Aufkleber, Schriftzüge).
Diese Politik trägt zum Teil seltsame Blüten. So bekommt man für den Vierer keinen Einlagegummi für das Münzfach mehr (obwohl der bei fast jedem Gebrauchtwagen fehlt), aber für Dreier kann man immer noch die Zentralelektrik bestellen, obwohl dieser Artikel wohl kaum nachgefragt wird.
Die OTLG unterscheidet also danach, ob es sich um Vital-Teile handelt.

Weiter gibt es die Weser-Ems Vertriebsgesellschaft, besser bekannt unter "Volkswagen Classic Parts". Dort landen Restbestände, die den Bevorratungs- und Lieferzeitkriterien der OTLG nicht mehr entsprechen und werden abverkauft. Die Lieferung erfolgt nicht mehr über die Zentrallogistik sondern über externe Paketdienstleister. Zum Teil werden gut frequentierte oder hochpreisige Teile sogar nachgefertigt oder aufbereitet.
Auch Sonderbestellungen werden von dieser GmbH bearbeitet. Die beziehen das Ersatzteil aus dem freien Handel, packen es in einen schönen VW-Karton und verschicken es für teuer Geld.


Die Japaner und Koreaner haben ihr Ersatzteilgeschäft nicht ausgegliedert. Sie liefern, solange es der Gesetzgeber fordert und solange es sich betriebswirtschaftlich rechnet. Dann ist Schluß. Da nach Europa noch der Transport dazukommt, ist schnell die Grenze erreicht, demnach sich dieses Geschäft nicht mehr rechnet. Gerade bei Vital-Teilen (Zylinderkopf, Steuergeräte) sind ja auch Unternehmen vor Ort auf die Aufbereitung spezialisiert. Einschweiß- und Reparaturbleche vertreiben Hersteller besonders schnell nicht mehr selbst.

Opel ist wohl ein besonders leuchtendes Negativ-Beispiel. Dort geht man offensichtlich jede Woche mit dem eisernen Besen durch die Lager und scheppert alles raus, was keine Kohle mehr bringt. Ich kenne aus meiner persönlichen Erfahrung auch keinen anderen Hersteller, der so lieblos mit seiner Classic-Szene umgeht, wie Opel.
Während Volkswagen schon die ersten Ersatzteilkataloge inklusive Explosionszeichnungen zum Download bereitstellt, sind derlei Unterlagen bei Opel überhaupt nicht zu bekommen. Meine Zeit mit dem C-Kadett war schmerzlich und voller Frustration. Es hat durchaus Gründe, weshalb die Opel-Leute deutlich stärker in Clubs organisiert sind, als die Anhänger von VW, Mercedes, Ford etc.

Einen ganz harten Schnitt machen die Amerikaner. Dort ist das Ersatzteilgeschäft knallhart ausgegliedert und die Zulieferer werden vertraglich gebunden, die Ersatzteile auf Anforderung der jeweiligen Hersteller zu liefern. Wer mal eine größere Bestellung für einen acht Jahre alten Wrangler abgesetzt hat, wundert sich daher, weshalb im Jeep-Karton wieder sechs andere Kartons sind, in denen dann das jeweilige, nochmals verpackte Produkt steckt.
In den Köpfen der US-Hersteller ist das Ersatzteilgeschäft eher lästig und notwendiges Übel. Man möchte sich dessen möglichst entledigen und daher ist der Markt für US-Ersatzteile erstaunlich offen. Not macht schließlich erfinderisch. Und das fördert auch den Wettbewerb.
Man erkennt es bspw daran, wenn man mal den Lichtschalter des Golf IV mit dem des Jeep Renegade vergleicht: Der Lichtschalter des Jeep kostet NEU etwa 10,- €.
Der des Golf liegt beim Freundlichen bei rund 80,- €. Auf dem freien Markt gibt's den gleichen Schalter für rund 25,-€.

Das völlig anders geartete Extrem findet man bei Porsche. Dort sind auch geringere Teile (Erwähnt seien hier nochmals die Clipse der Sonnenblende) selbst nach Jahrzehnten noch zu haben. Ok, manchmal muss man eine Woche darauf warten. Und ja, da kostet so ein Clip auch mal vier oder fünf Euro. Aber man hat ihn ohne langes Suchen bei einem Top-Service. Exzellente Qualität und null Stress - das kostet eben.
Porsche liefert ebenfalls die Ersatzteilkataloge. Kostenlos. Kann man teilweise sogar in der Niederlassung auf CD mitnehmen.
Ein Extrembeispiel aus dem persönlichen Erleben: Nachdem ich erkannte, was Porsche noch alles liefert, wagte ich einmal, nach der Bedienungsanleitung für das Original-Radio zu fragen (Blaupunkt Stralsund). Eine Anleitung für ein Produkt, dessen Hersteller schon lange tot ist.
Antwort: Das täte ihnen sehr leid, nur noch in deutsch, englisch, spanisch und französisch lieferbar. Dafür haben sich die Leute bei Porsche noch entschuldigt! Bei Opel hätte ich schon beim Wort "Ersatzteil" einen Arschtritt bekommen.


Eine "freiwillige Selbstverpflichtung" ist nichts anderes, als eine Form der Garantie. Das ist reine Semantik.
Vielen Dank für Deine ausführlichen Beschreibungen,deckt genau meine Erfahrungen in fast 40 Jahren.Vw kriegt man irgendwie immer mit Ersatzteilen zum Laufen.
Erinnert mich an die Aussage eines alten Meisters: Ein Produkt ist nur so gut,wie seine Ersatzteilversorgung.
Völlig anders sieht es mit einer Konzerntochter aus, die mit "Vorsprung durch Technik" wirbt.Bekannte mit Coupe steht da völlig im Regen und findet fast gar nichts mehr......


caddymart ist offline  

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