nico1978

Irgendwie reden wir immer aneinander vorbei.
Du hast das hier geschrieben:

Und das stimmt nicht! Die Lima im Golf4 schiebt soviel Strom in die Batterie wie sie kann. Das ist aber auch nicht schlimm, da die Starterbatterien im Auto dafür gemacht sind und dies in gewissem Maße aushalten.

Wilhelm

Sorry, das ist untechnisch. Da rollen sich bei mir die Fussnägel auf.

Zeichne Skizze mit Stromquelle und Verbraucher inklusive der Innenwiderstände. Ist nach meiner Ansicht notwendig, wenn man mitreden will.
Nix anderes machst du bei einfachen Simulationen.

Innenwiderstand der Quelle kann man relativ einfach ermitteln.
Ist im Falle Auto/Motorrad eine Drehstromquelle, die beim Auto über Erregerstrom des Generators geregelt - oder besser im Betrag nach oben (bei geringer Last) bei 14V begrenzt wird.
Wichtig ist: der Innenwiderstand des Generators ändert sich unterhalb der Abregelgrenze 14,xxV im Wesentlichen nur durch die Temperatur des Generators.
Innenwiderstand der Batterie ändert sich abhängig vom Ladezustand bzw dem elektrochemischen Zustand der Blei-Säure-Einheit erheblich.
Das gilt für Bleiakku und das neumodische Lithium-Zeugs.
Das ist ein tiefes Thema. Ich behaupte nicht von mir, dass ich das schlüssig frei aus dem Bauch darlegen kann.
Ziehe ich das Ding durch, dann gibt es keine leeren Batterien, sondern Batterien mit AKTUELL (!) zu grossem Innenwiderstand.
Genau das muss man wissen, wenn man die Bemerkung s. o. über die Schulter wirft und damit andeutet, dass ein „riesiger” Generator die Batterie „besser” lädt - und deshalb vorzuziehen ist.

Zurück zum Ladestrom der Batterie:
Im Bordnetz ist die Spannung 14V und „einige Zeit nach dem Start” d.h. wenn sich die Batterie durch die brutale Entladung durch den Anlasserstrom erholt hat, pendelt sich der Ladestrom der Batterie bei 1/10 (s.o.) ein.
Da moderne Einspritzer - egal ob Auto oder Motorrad - in der ersten Sekunde nach dem Start den Anlasser abwerfen und auf Leerlaufdrehzahl hochdrehen… dauert die Ladung mit erhöhtem Strom auch nur extrem kurze Zeit.
Ich will mich bezüglich der Zeit mit erheblich höherem Ladestrom jetzt nicht festlegen… aber beim ollen T4 hör ich nach etwas „orgeln” paar Sekunden den Keilriemen arbeiten.
Das kann jeder selber nachmessen. Per Zange oder Spannungsabfall-Messung oder Multimeter plus Zweitbatterie…

nico1978

Im Anhang die Schaltung.
Gehen wir davon aus, der Motor läuft bei 2000Um/Min. und die Lima hat volle Leistung. Die Batterie ist neu und so gut wie leer.
Nach Adam Ries ist der fließende Strom gleich Spannung der Lima minus Spannung der Batterie geteilt durch beide Innenwiderstände, gleich 200A.
Hmm, das schafft die Lima nicht also lädt sie mit ihrem Maximalstrom...sagen wir 100A. Wo soll da jetzt 1/10 C begrenzt werden???

Klar wird der Strom kleiner wenn die Batterie voller wird, aber auf keinen Fall wird irgendwas begrenzt auf 1/10 C!

Angehängte Grafiken

schaltplan.jpg (17,3 KB, 12x aufgerufen)

Wilhelm

Moin,
die Skizze ist gut.
aber du musst berücksichtigen: die Kennlinien der Innenwiderstände sind nicht linear!

Ist Basiswissen.

nimm als Beispiel: setz anstelle der Batterie eine Zenerdiode in Sperrrichtung (also normaler Betrieb) ein.
Dann wird das ganz schnell klar: ohne Kennlinie geht bei nichtlinearen Bauteilen nichts.
(wobei die Kennlinien gängiger bleihaltiger Akkus, klassisch/Calcium/Gel usw, ist Spezialwissen, musst du aus spezieller Literatur ziehen!)
Zur Erhellung: eine normale Batterie dümpelt bei 14 Volt Generator-Regler-Klemmspannung (was ca. 10% über Klemmspannung der Batterie ist) über Jahre sanft dahin, ohne im Betrieb wesentlich warm zu werden. Gib ihr per Regler-Defekt (z.B.) 20% mehr Spannung.… der Strom steigt nichtlinear an und der Akku kocht in kürzester Zeit aus.

1/10 C ergibt sich höchst einfach aus dem Betrag der gewählten und im Regler gehaltenen Bordspannung bei weitgehend nichtentladener Batterie.
Der Glaube, dass ein normaler Bleiakku im Auto über längere Zeit dreistellige Ampere-Werte aushält… ≥1.4kW… entspricht einem kleinen Haushalts-Wasserkocher. Geht nicht.