1.8T Ventilschaftdichtungen wechseln bei eingebautem Zylinderkopf

didgeridoo · 13.08.2019, 00:26

Wer hat schon mal an einem 1.8T die Ventilschaftdichtungen bei montiertem Zylinderkopf getauscht? Erfahrungen damit?

Wer hat Erfahrung mit Viton Ventilschaftdichtungen? Die sind zwar doppelt und dreifach so teuer wie „normale“ Flour-Kautschuk Dichtungen, sollen aber standfester sein?

Und die wichtigste Frage, die mich beschäftigt:
Es gibt zwei Möglichkeiten die Ventile oben zu halten, bzw. zu verhindern, dass sie in den Brennraum fallen.

Möglichkeit 1:
Kolben auf UT stellen, Gang raus und mit entsprechendem Adapter über die Zündkerzenbohrung Druckluft auf den Zylinder geben.

Möglichkeit 2:
Kolben auf UT, 10mm Nylon Schnur übers Zündkerzenloch in den Brennraum stopfen. Das Ende hängt natürlich noch raus. Dann den Kolben ein Stück hoch fahren, damit die Neylon-Schnur komprimiert wird und von unten auf die Ventile drückt.

———
Ich hab bei Variante 1 Angst, dass mir die Druckluft irgendwie flöten geht und das Ventil in den Brennraum rasselt.
Bei Variante 2 würde das nicht passieren.
Dafür könnte sich dabei Ölkohle lösen oder Fussel der Nylon Schnur im Brennraum zurückbleiben.
Was denkt ihr?

Es geht um einen 1.8T 20V.
Mir ist bekannt, dass man einen guten Ventilfederspanner und möglichst einen Schlagauszieher benötigt, da die Stößel Bohrungen der Einlassventile sehr klein sind.

1,8turbo · 13.08.2019, 05:10

Also beim 20v hab ich es noch nicht gemacht aber bei anderen Motoren. Hab immer mit Druckluft gemacht, ging problemlos. Du kannst den Kolben auch in Ot bringen, Gang und Handbremse rein, Druckluft drauf, dann fällt dir sicherlich kein Ventil rein.

didgeridoo · 13.08.2019, 17:23

Stimmt, danke!

Kolben auf OT, Gang rein, Handbremse und Druckluft drauf. So dürfte nichts schief gehen.
Weißt Du zum Thema Viton vs. Flour-Kautschuk vllt auch etwas?
Oder vielleicht die 1.8T Rennfahrer Fraktion Danny, VW-Mech, Gaghunf, Toni, .. ?

1,8turbo · 13.08.2019, 20:01

Noch nie gehört davon aber die originalen halten ja auch ewig. Selbst die vr turbos fahren normale Schaftdichtingen und da wird die Thermische Belastung höher sein

didgeridoo · 26.08.2019, 00:27

Soo, die neuen Schaftdichtungen sind montiert

Variante 1 mit Druckluft hat wunderbar funktioniert. Mir ist kein Ventil "abgestürzt".
Vorgehensweise:

Mehr Text ->

Fazit:
Sisyphusarbeit. Plant mindestens eine halbe Stunde je Ventil ein. Also 10 Stunden beim 1.8T. Zuzüglich Zylinderkopf zerlegen. Ich will gar nicht wissen was der Spaß in einer VW Werkstatt kosten würde.
Alles steht und fällt mit dem RICHTIGEN WERKZEUG.

Im Folgenden nochmal eine Auflistung / Übersicht, falls es wirklich jemanden geben sollte, der sich diese Arbeit nochmal machen möchte:

Mehr Text ->

1,8turbo · 26.08.2019, 06:51

Wie immer Top Arbeit Stephan! Hast jetzt die anderen Schaftdichtungen verwendet? Der Ventilfederdrücker is natürlich Gold wert

Gaghunf · 26.08.2019, 07:58

Krasser Pferdesel... Respekt !!!

didgeridoo · 26.08.2019, 08:57

Zitat:

Zitat von 1,8turbo

Wie immer Top Arbeit Stephan! Hast jetzt die anderen Schaftdichtungen verwendet? Der Ventilfederdrücker is natürlich Gold wert

Danke!

Ja, ich hab die Viton Ventilschaftdichtungen von ZyMo-Tech eingebaut.
Bei der Montage konnte ich aber abgesehen von der Farbe keinen Unterschied zu herkömmlichen Elring oder Reinz Schaftdichtungen feststellen.
Angeblich: "hitzebeständiger, drehzahlfester, besser dichtend und verschleissärmer als Standard-Dichtungen". Bin gespannt.

Zum Ventilfederdrücker: Ich hatte neben dem Original VAG Werkzeug noch zwei andere, universale Ventilfederdrücker. Das mag bei den meisten Motoren gut funktionieren; beim 1.8T ist das Originalwerkzeug aber unverzichtbar.

Phipz87 · 26.08.2019, 09:07

Leider sehe ich keine Bilder

didgeridoo · 26.08.2019, 10:47

Zitat:

Zitat von Phipz87

Leider sehe ich keine Bilder

Dann musst Du den Host hombaz.com auf die Whitelist in Deiner Firewall / Webfilter setzen

VW-Mech · 26.08.2019, 12:17

Gutes Werkzeug und ne ruhige Hand... Dann gelingt das.

Freut mich das es geklappt hat.

Matze1982 · 05.05.2020, 15:07

Ist die Schutzhülse zum montieren irgendwo dabei oder muss man die extra erwerben? Nicht das ich die Dichtungen versaue wenn ich die über die Kante drücke.

Edit: Glaube sind bei den Dichtungen dabei.

didgeridoo · 05.05.2020, 15:32

Bei Elring sind mWn immer Montagehülsen dabei, bei den ZyMo-Tech VSD waren glaub keine dabei.
Wenn Du keine Montagehülsen zur Hand hast, steck einen Schrumpfschlauch auf den Ventilschaft und schrumpf ihn ggf etwas auf.

VW-Mech · 05.05.2020, 15:35

Die Hülse ist immer so ne 50% Chance...

Aber bei Elring und Reinz waren bisher immer 2 Stück dabei.

Ansonsten mach es wie Stephan gesaht hat

der mal wieder schneller war.

kre4k · 05.05.2020, 15:56

hatte beim Elring-Satz 3 Hülsen dabei

13.08.2019, 00:26	- 1
didgeridoo Kettenspanner Registriert seit: 09.01.2010 ++ Golf IV 3.2 VR6 FWD ++ ++ Bora-Variant 1.8T ++ Ort: Stuttgart Motor: 3.2 R32 BFH 177KW/241PS 06/02 - Beiträge: 13.121 Abgegebene Danke: 2.406 Erhielt 3.926 Danke für 2.929 Beiträge	1.8T Ventilschaftdichtungen wechseln bei eingebautem Zylinderkopf Wer hat schon mal an einem 1.8T die Ventilschaftdichtungen bei montiertem Zylinderkopf getauscht? Erfahrungen damit? Wer hat Erfahrung mit Viton Ventilschaftdichtungen? Die sind zwar doppelt und dreifach so teuer wie „normale“ Flour-Kautschuk Dichtungen, sollen aber standfester sein? Und die wichtigste Frage, die mich beschäftigt: Es gibt zwei Möglichkeiten die Ventile oben zu halten, bzw. zu verhindern, dass sie in den Brennraum fallen. Möglichkeit 1: Kolben auf UT stellen, Gang raus und mit entsprechendem Adapter über die Zündkerzenbohrung Druckluft auf den Zylinder geben. Möglichkeit 2: Kolben auf UT, 10mm Nylon Schnur übers Zündkerzenloch in den Brennraum stopfen. Das Ende hängt natürlich noch raus. Dann den Kolben ein Stück hoch fahren, damit die Neylon-Schnur komprimiert wird und von unten auf die Ventile drückt. ——— Ich hab bei Variante 1 Angst, dass mir die Druckluft irgendwie flöten geht und das Ventil in den Brennraum rasselt. Bei Variante 2 würde das nicht passieren. Dafür könnte sich dabei Ölkohle lösen oder Fussel der Nylon Schnur im Brennraum zurückbleiben. Was denkt ihr? Es geht um einen 1.8T 20V. Mir ist bekannt, dass man einen guten Ventilfederspanner und möglichst einen Schlagauszieher benötigt, da die Stößel Bohrungen der Einlassventile sehr klein sind.

26.08.2019, 00:27	- 5
didgeridoo Kettenspanner Registriert seit: 09.01.2010 ++ Golf IV 3.2 VR6 FWD ++ ++ Bora-Variant 1.8T ++ Ort: Stuttgart Motor: 3.2 R32 BFH 177KW/241PS 06/02 - Beiträge: 13.121 Themenstarter Abgegebene Danke: 2.406 Erhielt 3.926 Danke für 2.929 Beiträge	Soo, die neuen Schaftdichtungen sind montiert Variante 1 mit Druckluft hat wunderbar funktioniert. Mir ist kein Ventil "abgestürzt". Vorgehensweise: Mehr Text -> 1. Zündkerze raus 2. 0,5m Schweißdraht auf den Kolbenboden stellen 3. Motor in Drehrichtung weiterdrehen, bis der Kolben den UT erreicht hat (siehe Schweißdraht) 4. Schweißdraht wieder herausnehmen 5. Druckluft Adapter montieren und Druckluft auf den Brennraum geben 6. Hydrostößel herausnehmen 7. Stempel aus Ventilfederspanner Werkzeugsatz auf den Ventilfederteller setzen und mit einem Kunststoffhammer drauf klopfen, bis kein "Klonk" Geräusch der abblasenden Druckluft mehr zu hören ist (damit ist sichergestellt, dass die Ventilkeile nicht mit Ölkohle verklebt/ festgebacken sind) 8. Ventilfederspanner VW 3362 wie im Reparaturleitfaden beschrieben aufsetzen und festschrauben (für die Auslassventile der Zylinder 1-3 muss zuvor der Halter des Ladeluft Druckrohrs demontiert werden.) 9. Ventilfeder spannen, Keile herausnehmen (am besten mit einem mini Magnetheber), Federteller herausnehmen, Feder herausnehmen 10. nun habt ihr freie Sicht auf die Ventilschaftdichtung 11. Die Schaftabdichtungen der Einlassventile bekommt ihr NUR mit einem Schlagauszieher raus! Ohne gehts nicht. Jedenfalls nicht ohne dabei den Zylinderkopf zu beschädigen 12. Die Schaftabdichtungen der Auslassventile bekommt ihr am besten mit der Spezialzange für Schaftdichtungen raus. Für den Schlagauszieher ist zu wenig Luft zur Spritzwand. 13. dann Montagehülse auf den Ventilschaft stecken, gut einölen und neue Schaftdichtung aufsetzen. Die neuen Schaftdichtungen werden mit einem speziellen Druckstück von Hand in ihren Sitz gedrückt. 14. Ventilfeder wieder drauf, Federteller, Ventilfeder spannen und Ventilkeile mit einer Pinzette einsetzen 15. Ventilfeder entspannen, fertig Bei der gesamten Arbeit ist PENIBEL darauft zu achten, dass die Hydrostößel Bohrungen/ Führungen nicht verkratzen und dass nichts (Dreck, Ventilkeile, etc.) in den Zylinderkopf fällt! Fazit: Sisyphusarbeit. Plant mindestens eine halbe Stunde je Ventil ein. Also 10 Stunden beim 1.8T. Zuzüglich Zylinderkopf zerlegen. Ich will gar nicht wissen was der Spaß in einer VW Werkstatt kosten würde. Alles steht und fällt mit dem RICHTIGEN WERKZEUG. Im Folgenden nochmal eine Auflistung / Übersicht, falls es wirklich jemanden geben sollte, der sich diese Arbeit nochmal machen möchte: Mehr Text -> 1. VAG 3362 - Ventilfederspanner 2. KS Tools 150.0941 - Schlagauszieher für Ventilschaftdichtungen 3. Spezialzange und Druckstück für Ventilschaftdichtungen 4. GEDORE 640-270 - mini Magnetheber (4mm) 5. Kreuz Pinzette mit sehr feiner Spitze 6. KS Tools 515.1041 - Druckluft Adapter für M14x1,25 Zündkerzengewinde

05.05.2020, 15:07	- 12
Matze1982 Erfahrener Benutzer Registriert seit: 16.03.2011 Bora Variant SE Verbrauch: 9.5 Motor: 1.8 GTI AUM 110KW/150PS 10/00 - Beiträge: 228 Abgegebene Danke: 13 Erhielt 12 Danke für 10 Beiträge	Ist die Schutzhülse zum montieren irgendwo dabei oder muss man die extra erwerben? Nicht das ich die Dichtungen versaue wenn ich die über die Kante drücke. Edit: Glaube sind bei den Dichtungen dabei. Geändert von Matze1982 (05.05.2020 um 15:20 Uhr)

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