Gerade Arbeiten mit Materialien, deren Schädlichkeit sich nicht sofort bemerkbar machen, werden in ihrer Gefährlichkeit maßlos unterschätzt. Die These, dass die Erschwerung der Atmung eine schwere "Hypothek" sei, lasse ich auch nur gelten, da eine klare Empfehlung zum Mehrfachfilter angehängt ist.
Die Arbeiten mit dispergierten Lösungsmitteln ist vielmehr eine Hypothek auf die eigene Gesundheit, die mit hohen Zinsen belegt ist. Das gilt auch für Schleifstäube von Lacken oder Harthölzern. Der Ansatz "Wenn ich merke, dass es mir schadet, dann kann ich immer noch etwas ändern" ist der klassische Witz des Raucherbeinpatienten.
Die Brisanz des Themas lässt sich mal ganz konkret festmachen: Geht mal zu eurer Berufsunfähigkeitsversicherung und lasst die Tarife für Lackierer und - von mir aus - Industriekletterern durchrechnen. Da gehen die Augen auf.
Von daher großes Lob an Golf4_Projekt? für seine offene und selbstkritische Haltung. Allein der Umstand, dass er sich einen Kopf um ein Thema macht, dass diverse Spacken als "unmännlich" abtun, zeigt, dass der Mann offensichtlich etwas in der Birne hat.
Die Vollmaske mit Doppelfilter - das wäre meine Wahl. Und zwar schon bei geringeren Anforderungen, wie bspw der Ausbau von Glaswolle. Und selbstverständlich mit Handschuhen. Ich arbeite täglich mit Handschuhen und verfüge daher nicht - wie meine Branchenkollegen - über Pranken aus dem Zombiefilm. Wer bei der Arbeit schick und schön sein will, der kann ja Modefotograf werden. Die Verweigerung gegenüber PSA aus Komfortgründen halte ich für unprofessionell.
Geändert von AgentBRD (10.06.2017 um 13:56 Uhr)
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