Sucht man ein Gefährt ganz fein, wird es wohl aus Wolfsburg sein. In diesem Sinne möchte ich mich der Zunft der Golf-Vieristen anschließen
Vor nun elf Jahren bin ich aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten nach Deutschland eingewandert und bin bis heute liebend gerne hier geblieben, nicht zuletzt weil ich hier meinen Traumberuf erlernen konnte. Anfangs hatte ich mangels Geld und ernstem Bedarf kein Auto, beides hat sich im Laufe der Zeit allerdings geändert.
Seit sieben Jahren dient mir mein in Moonlight Blue lackierten Golf IV Variant
Sport Edition mit dem fabelhaften ASZ als treues Gefährt. Zwar könnte man die Wahl ausgerechnet dieses Autos als eine konsumverweigernden Ausartung einer vollumfänglichen Integration deuten (man nehme einen knauserigen Deutschen Buchhalter als Vorbild), aber das stimmt nur so halb. Zugegeben, ich fahre fast nur Motorrad das ganze Jahr über bei nahezu jedem Wetter und das vor allem im Winter liebend gerne, aber nicht jede Witterung lässt mich den Alltag auf zwei Rädern bestreiten und ein Kombi hat nun mal etwas mehr Platz für Kinder, Getränkekisten oder gar noch ein ganzes Motorrad.
Eigentlich sollte es ein Golf II Diesel werden, nur habe ich kein vernünftiges Exemplar in meiner Umgebung aufgespürt und habe dabei schlußendlich so tief ins Klo gegriffen, das ich mich bestimmt als Klempner hätte ausgeben können. Etwas Lehrgeld und Kopfzerbrechen später habe ich mich nach zu viel Recherche auf praktisch das absolute Gegenstück zu den Autos meiner Landsmänner eingeschlossen: Schalter, Kombi, Diesel, sparsam, und das alles in einem unheiligen Paket aus vollverzinktem Stahlblech und guter Verarbeitung. Wie man sieht, sieht es so aus:
Eine bessere Wahl hätte ich kaum treffen können. Nach mittlerweile über 361000 km mit fast kompletter Erstausrüstung (bis auf den Kühler), wovon ich selber etwas mehr als 100000 km beigetragen habe, beschlosse ich letztes Jahr den Wagen auf Dauer zu behalten, denn so einen guten kriege ich bestimmt nicht nochmal. So sollen dieses Jahr neben Zahnriemen und Wasserpumpe mitunter das Fahrwerk und die Bremsanlage zur Revision herangezogen werden und die praktisch rostfreie Karosserie zum langfristigen Erhalt dieses Zustands eine gebührende Behandlung bekommen.
Unter anderem deswegen soll aus meiner stillen Leserschaft der letzten Jahre eine aktive Mitgliedschaft werden, denn auch wenn ich meine Fahrzeuge gerne selber warte und instandsetze wird nicht alles ungefragt geschehen können, dafür fehlt mir oft schlicht die eigene Erfahrung. Zum Glück hat sich das dank Euerem gebündelten Fachwissen bereits an mancher Stelle verändert.
So grüße ich Euch aus der schönen Augstgemeinde Arzbach im unteren Westerwald und hoffe auf einen guten Austausch.
Gruß,
Frederic