Gewinde für über 300 PS im AGU

[Woray]

Moin,

ich wollte mal fragen wie es aussieht wenn man solche krasse Turboumbauten ala 300PS / Gt28RS im 1.8T fährt, wie es dort aussieht mit den Gewindefahrwerk.
Sind manche Gewindefahrwerke leistungstechnisch beziffert, sodass man diese nur bis xxx PS fahren darf? Bei meinem jetzigen, vom Vorbesitzer verbauten TA, steht nix dergleichen im Gutachten.
Könnte man also nen GT28 Umbau auf nem TA fahren.
Die Frage ist ob das so sinnvoll ist.

Oder sollte es dann schon ein H&R, KW und Konsorten sein.

Ich mein wer gibt 3-5k Euro für den Turboumbau aus um dann auf einem TA Technix GW zu fahren.

Was haltet ihr davon, die Fahrwerke sind ja wenn dann auf das Gewicht der Fahrzeuge abgestimmt (ob 4 Zylinder oder 6 Zylinder TDI sollte da schon ne Rolle spielen).

Gibt es hier paar Leute die weit über 280-300PS fahren und "billige" Gewindefahrwerke fahren? Wie sieht es da mit Erfahrungen aus.

LG. Woray

[haviii]

Gibt's nicht. Das Fahrwerk ist bei einem solchen Umbau sowieso eine Einzelabnahe ob 200 Euro Ta oder 1500 Euro KW.

Meine Meinung: beim Fahrwerk sparen ist bei normalen Kackfässern ok. Bei 300 PS nicht.

[EmKa4]

Verstehe die Frage nicht so ganz. Was genau willst Du wissen? Also was glaubst denn Du könnte passieren? Dass das Gewindefahrwek der Leistung nicht gewachsen ist? imho denke ich, dass runtergeschraubt zwar generell genial aussieht, aber nicht mehr viel mit Fahren, sondern eher mit show zu tun hat! Wenn das Ding auch noch Unebenheiten und Kurven (oder beides) gut können soll, ist maximale Tiefe eh nicht alles! Die Abstimmung macht den Unterschied.

Die Frage seinerseits ist wohl, ob man bei entsprechender Leistung auf ein hochwertiges Fahrwerk umrüsten sollte, oder ob man ein billiges, was wohl verbaut ist, weiterhin fahren sollte.

Einerseits: Fahrwerke werden nicht für Leistungen ausgelegt, sondern generell erst einmal für das Fahrzeuggewicht, den Komfort und eine bestimmte Nutzung (Strasse, Rennstrecke und iwas dazwischen).
Mir wurde es mal so erklärt, das das Fahrwerk ja im Grunde nur vertikale Kräfte aufnehmen muß. Die horizontale Bewegung des Fahrzeuges, also die Beschleunigungskräfte, die hier wirken, haben nur marginalen Einfluss auf das Fahrwerk. Ja, es hebt sich bei höheren wirkenden Momenten mehr (hier macht vlt eine Zugstufendämpfung Sinn). Aber eine direkte Kraftaufnahme findet über die Lager statt, und die verstärkst Du hier ja nicht. Sprich, die Kraft des Motors, im Getriebe gewandelt, wird über die Radlager auf die Räder übertragen.
Da die Antriebswellen die auf das Rad übertragene Kraft ja im Grunde auch hier direkt entgegengesetzt auf die Karosse übertragen, ist dies der Punkt, der entscheidend ist. Das Fahrwerk hat hier nur wenig Einfluss. Wichtiger sind hier alle Bereiche die weitestgehend horizontal zwischen Karosse und Krafteintragungspunkt, hier dem Radlager, sind. (Dreiecklenker, deren Aufnahmen, Bereich zwischen den Domen, Karosseriesteifigkeit allgemein, ggf. Querlenkerabstützungen usw.)
So in der Richtung wäre der Gedankengang. Jedoch gibt es hier, wie auch sonst überall ein ABER:

Es ist nie verkehrt, ein hochwertiges Fahrwerk zu verbauen, sprich eins, das mit der jeweiligen Tieferlegung und dem entsprechenden Fahrzeuggewicht abgestimmt ist. Auch wenn die Wirkung in Bezug auf das Motormoment, letztlich die Leistung, nur gering ist, so trägt jedes Bauteil seinen Beitrag bei.
Jede hochwertige Komponente verbessert hier - mehr oder weniger viel. Jedes nunja - "ausreichende" - Bauteil ist von Nachteil fürs Handling und letztlich die Sicherheit. Wer einmal ein hochwertiges Gewindefahrwerk hatte - und ich empfehle immer noch das H&R Monotube - der will kein Billigfahrwerk mehr haben. Es ist einfach etwas Anderes (nein, das soll keine Diskussionsgrundlage oder Werbung sein).

Sieh es mal so: An der Bremse oder den Felgen und Reifen spart man auch nicht, warum also am Fahrwerk?

Letztlich gibt es Empfehlungen und Erfahrungswerte zu Fahrwerken - Leistungsangaben gibt's hier eigentlich nie.

Ich denke dass der TE, mit seinem Fahrzeug auch mal in Kurven fährt, also spielen vertikale Kräfte wohl doch eine Rolle.

Und ja mit nem 1.4er kann man auch schnell in Kurven fahren :roll:

Aber mit 300 pferden brettert man tenedziell eher

[Woray]

Danke Stephan für diese sehr ausführliche Antwort, du hast es eigentlich gut verstanden was ich will.

Das TA ist halt verbaut gewesen und ich finde es auf Dauer auch zu hart.

Hab mich zu dem Thema Gewinde auch schon dumm und dusselig gelesen und bin eigentlich auch bei H&R hängen geblieben. Was ja so gegen 1000 Eier kosten sollte.
Das nächst "günstigere" Fahrwerk was noch in Frage käme wäre ein AP Gewinde. Im Vento vorher hatte ich Weitec drin und das ist ja im Grund Ap mittlerweile, soweit ich weis.

Und da war ich auch zufrieden über 7 Jahre.

Am geilsten wäre es eigentlich wenn man hier in und um Hamburg mal irgendwo in nem G4 mitfahren könnte der ein H&R drin hat. Um wirklich vorher mal zu spüren... "Ist das was für mich?"

Blöd finde ich nämlich immer, das man diese Fahrwerke kauft und vorher ja nie so recht weis wie sie sich am Ende fahren. Man muss sich sozusagen immer auf Erfahrungsberichte oder das Marketing des Herstellers verlassen.

Zitat von Rhtz

Ich denke dass der TE, mit seinem Fahrzeug auch mal in Kurven fährt, also spielen vertikale Kräfte wohl doch eine Rolle.

Und ja mit nem 1.4er kann man auch schnell in Kurven fahren :roll:

Aber mit 300 pferden brettert man tenedziell eher

Der 1,8T fährt aber auch nicht schneller um die Kurve als der 1,4er. Da setzt die Physik Grenzen.

Gleichwohl ist es einfach eine Handlingfrage. Hier gings doch aber erstmal darum, ob man prinzipiell ein anderes Fahrwerk benötigt und ob es hier PS seitige Grenzen für das jeweilige Fahrwerk gibt, mithin begründet im Herausheben der Karosse beim Gas geben.

Und hier muss man einfach klar "Nein!" sagen. Die gibts nicht.

Ein gutes Fahrwerk ist trotzdem jeden Cent wert. Völlig unstreitig.