Golf 4 ARL Leistungsverlust

[Hohes C]

Hallo,

fahre einen Golf 4 ARL mit originalen 150 PS.
War gestern beim Zanhnriemenwechsel und als ich das Auto abgeholt hatte, fand ich, dass er weniger Leistung hat, als zuvor. Und der Verbrauch war höher.

Ich habe mich dann direkt in der Suche bemüht und rausgefunden, dass vlt der Riemen übergesprungen ist oder die die NW nicht richtig arretiert haben.

Heute fuhr ich mit den Ideen hin und er überprüfte per OBD die Einspritzzeit und sagte es wäre alles in Ordnung.

Starten tut er auch warm oder kalt wie eine Eins!!
Was kann das also sein??Vieleicht der LMM?

[Turbo-Rico]

mhh schwer zu sagen
wenner extra in einer Werkstatt war, zum Zahnriemen wechseln, sollte das ja auch passen

Oder is irgend ein Ladedruckschlauch nicht richtig drauf, oder nicht mehr richtig dicht, dass der Druck weg geht?

Wenn es allerdings zu viel wird, würde er in den Notlauf gehen, dann hat er fast gar keine Leistung mehr, also deutlich weniger.

LMM kann auch eine Ursache sein, da müßte mal die Luftmasse gemessen werden , dann sieht man ob das zur Leistung passt.

[Tim_Golf]

wenn der LMM kaputt wäre würde es doch im boardcomputer angezeigt werden oder nicht?
(aufleuchten EPC)

[Hohes C]

Würde der Zahnriemen trotzdem 100% sitzen, wenn die Stellung des Nockenwellenrades nicht 100% wäre???Der Ladedruck wurde durchgemessen und es waren 1,2 bar.

Der zieht schon noch, aber nicht mehr wie vorher. Eher wie der 130 ASZ. Der zieht kontinuirlich hoch, aber ohne den Turbobums. Ab 180 auf der Autobahn ging es in Zeitlupe auf 200!!

Die Ist-Wert der Luftmenge lag bei 500 irgendwas anstatt bei 900. So sagte es der Meister!!

[Hohes C]

Bedeutet dieser Absatz jetzt, das evtl kei Fehler vorliegt, sondern die vorherige NW Einstellung nicht nach Leitfaden war und er somit "schärfer " war und jetzt wieder die Werksseitige Position mittels Absteckwerkzeug hergestellt wurde??

"Möglicherweise ist die leistungsmindernde "Einstellung nach Leitfaden" mit einem Absteckwerkzeug am ZR-Rad der KW (statt anhand der OT-Marke am Getriebeflansch) aber aus Abgasgründen gewollt.
Sofern das stimmt (gesicherte Informationen sind leider nicht verfügbar), würde eine Änderung der NW-Einstellung zwecks besserer Drehwilligkeit u.U. zum Überschreiten von Abgasgrenzwerten und damit rechtlich gesehen zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen!

[Hohes C]

Ich kann nur das sagen, was er gesagt hat. Also könnte auch irgendein Schlauch lose sein, wenn er zu wenig bar hat.??

[ulf]

Zitat von Hohes C

Bedeutet dieser Absatz jetzt, das evtl kei Fehler vorliegt, sondern die vorherige NW Einstellung nicht nach Leitfaden war und er somit "schärfer " war und jetzt wieder die Werksseitige Position mittels Absteckwerkzeug hergestellt wurde??

Ja, das kann sein.

Im www gibt es viele Berichte und Fragen zum Thema "Nach ZR-Wechsel geht mein PD-TDI nicht mehr so wie vorher".
Auch hier ist zur näheren Prüfung ein (eigenes) Diagnosetool nützlich, wenn man Reklamationenen der geleisteten Arbeit durchsetzen will . . .

Abgesehen davon deutet das hier

Der Ladedruck wurde durchgemessen und es waren 1,2 bar.

Der zieht schon noch, aber nicht mehr wie vorher. Eher wie der 130 ASZ. Der zieht kontinuirlich hoch, aber ohne den Turbobums. Ab 180 auf der Autobahn ging es in Zeitlupe auf 200!!

Die Ist-Wert der Luftmenge lag bei 500 irgendwas anstatt bei 900. So sagte es der Meister!!

auf weitere Fehler neben der ZR-Einstellung hin - die man auch wieder per eigenem Diagnosetool beweisen könnte.

Also könnte auch irgendein Schlauch lose sein, wenn er zu wenig bar hat.??

Eher nicht: Bei einem Ladeluftleck kann zwar der Ladedruck sinken, aber dann steigt die ausgelesene Luftmasse an (es sei denn, ein weiterer Fehler drückt gleichzeitig die Luftmassendaten runter).

Wenn man mit "Schlauch" auch das Unterdrucksystem meint, dann kann ein Fehler dort tatsächlich den Ladedruck UND die Luftmasse absaufen lassen.

[Asco]

Einfach schnell die Steuerzeiten prüfen.
Dies passiert oft in freien Werkstätten da die genaue Arbeitsweise nicht bekannt ist.

MfG

[Hohes C]

Zitat von Asco

Einfach schnell die Steuerzeiten prüfen.
Dies passiert oft in freien Werkstätten da die genaue Arbeitsweise nicht bekannt ist.

MfG

Ist Steurzeit = Einspritzzeit???Denn die wurde geprüft und für ok befunden.

[ulf]

Zitat von Hohes C

Ist Steurzeit = Einspritzzeit???Denn die wurde geprüft und für ok befunden.

Ich vermute, er meint die Nockenwellenjustage = Zahnriemen (siehe oben).

[Hohes C]

Danke an alle. Werd euch auf dem laufenden halten. Werkstatt hat erstmal einen neuen Luftmassenmesser bestellt. Warte jetzt mal ab

[ulf]

Zitat von Hohes C

Werkstatt hat erstmal einen neuen Luftmassenmesser bestellt.

Jo, die Standarddiagnose: TDI läuft nicht -> LMM defekt. Kann in Deinem Fall die Ursache sein, muß aber nicht.
Ebenso könnten sie im Unterdrucksystem etwas beschädigt haben, was den Ladedruckaufbau behindert -> dann nutzt ein neuer LMM überhaupt nix. Auch diese Frage ließe sich per Diagnosetool klären (MWB 10 und 11 bei Vollgas loggen), bevor teure Teile getauscht werden, aber sowas liegt für gefühlte 99% der Werkstätten jenseits des Horizonts

[Hohes C]

Zitat von ulf

Jo, die Standarddiagnose: TDI läuft nicht -> LMM defekt. Kann in Deinem Fall die Ursache sein, muß aber nicht.
Ebenso könnten sie im Unterdrucksystem etwas beschädigt haben, was den Ladedruckaufbau behindert -> dann nutzt ein neuer LMM überhaupt nix. Auch diese Frage ließe sich per Diagnosetool klären (MWB 10 und 11 bei Vollgas loggen), bevor teure Teile getauscht werden, aber sowas liegt für gefühlte 99% der Werkstätten jenseits des Horizonts

Hallo Ulf,
kannst du mir bitte kurz erklären, was ich der Werkstatt genau sagen sollen, was sie per Diagnosetool überprüfen sollen???

Ich habe von sowas null ahnung.Oder heißt das MWB 10 und 11??

[ulf]

Zitat von Hohes C

Hallo Ulf,
kannst du mir bitte kurz erklären, was ich der Werkstatt genau sagen sollen, was sie per Diagnosetool überprüfen sollen???

Ich habe von sowas null ahnung.Oder heißt das MWB 10 und 11??

Wenn die Werkstatt das nicht weiß, ist es sinnlos, ihnen über ein Forum die Diagnose-Basics beizubringen.

In Kurzform: 3. oder 4. Gang durchgehend Vollgas von ca. 1500 bis 4200 rpm, dabei die Meßwerteblöcke 10 und 11 gleichzeitig loggen.
Wenn in den Logdaten die Relation Luftmasse / Ladedruck im MWB 10 ca. von 0,50 in Richtung 0,45 fällt, ist der LMM OK.

Im MWB 11 kann man gleichzeitig sehen, ob sich die Ladedruckregelung normal verhält (Sollwert, Istwert und Regeleingriff).


Im MWB 4 kann man übrigens die Nockenwelle-Justage als Synchronisationswinkel sehen (wenn der Hallgeber korrekt montiert ist). Im Leerlauf sollten nach meiner Erfahrung optimalerweise -2° bis 0° angezeigt werden.

[ulf]

Zitat von -Robin-

Wenn der LD wirlich bei nur 1,2bar liegt, ist die Luftmasse von Haus aus niedriger. Diese Ursache (wenn wirklich vorhanden) beseitigen, dann Messlog fahren.

Block 3 = Luftmasse
Block 8 = Einspritzmengen
Block 11 = Ladedruck soll/ist

Dann sieht man normal was los ist. Wenn Dein Soll zb auf 1,5 steht und IST nur 1,2 (bei dichtem LL-System) ist der Fehler immer noch da. VTG schließt/öffnet nicht richtig, System undicht usw usw.

Szenario 1: Ein defekter LMM meldet zu wenig Luftmasse -> der Motor läuft tief in der Trübung -> die Abgasmenge reicht nicht aus, um den vollen Ladedruck zu erzeugen -> MWB 11 meldet LD Ist << LD Soll.

Szenario 2: Durch ein Leck im Unterdrucksystem geht so viel Unterdruck verloren, daß die VTG nicht weit genug schließen kann. Auch hier wird der volle Ladedruck nicht erreicht -> MWB 11 meldet LD Ist << LD Soll.
Da der (schlapp angesteuerte) Lader nicht die normale Luftmenge ansaugt, ist auch hier die Luftmasse zu niedrig, und der Motor läuft in der Trübung – aber als Folge des Problems und nicht als Ursache.

Frage:
Wie unterscheidest Du anhand Deiner Logdaten das Szenario 1 vom Szenario 2?