Nico25041992

Ja ich verstehe das Vorgehen der VW Werkstätten sehr gut:

Der Preis wird so gesetzt, dass der Gewinn maximal wird.

Und der Preis von 120€ ist genau das Gewinnmaxium um einen Scheinwerfer zu wechseln.
Würde sie den Preis erhöhen, steigt zwar der Preis , aber die Nachfrage sinkt und der Gesamtgewinn sinkt.
Würden sie den Preis unter 120€ senken, würde zwar die Nachfrage steigen aber durch den niedrigeren Preis sinkt der Gesamtgewinn.
Sie werden also schon ihren guten Grund haben um den Preis genau auf 120€ festzulegen...

Ich werde wohl diesmal noch in den sauren Apfel beißen müssen, und in den nächsten Semesterferien werde ich mir ordentliches Werkzeug besorgen und das Wissen aneignen um in Zukunft auf keinen anderen angewiesen zu sein

Highline V5

Es stellt sich halt keiner für 50€ hin uns wechselt dir den Scheinwerfer und stellt ihn ein!
Gewinnmaximum, Gesamtgewinn... hin oder her...
Wie gesagt, wenn es eine VW Werkstatt war, arbeiten die ja auch nach Plan.

NOS1609

Nicht böse sein, aber wenn es am Scheinwerfertausch scheitert, wirst du so schnell nicht unabhängig von einer Werkstatt sein. Da bringt dir auch "ordentliches Werkzeug" nichts.

Pätten

Wieso kaufst du dir nicht jetzt einfach Werkzeug und legst los???
Die paar Euro für das Werkzeug sind auch nicht die Welt da du ja nicht viel brauchst für den Wechsel.

schmiddi

Das Werkzeug kostet beim nächsten baumarkt
Max 10€ und da hast du schon gutes

ralle86c

Hallo Nico,
ich glaube nicht, dass es Gewinnmaximierung ist (eine Situation maximalen Gewinns bei der die die Grenzkosten dem Grenzerlös entsprechen), was du bei der Werkstatt erlebst hast, sondern eine "Stückkostenrechnung". Ohne die kommt man nicht weit und dürfte über kurz oder lang insolvent werden. Wie schon gesagt wurde, hat eine Werkstatt keine 100%ige Effektivität, es gibt Overheadkosten, die ebenfalls verdient werden müssen ebenso wie ein respektabler Gewinn und auch Steuern. Leider müss aber auch bedacht werden, dass ein Unternehmen nicht nur bepreist, sondern auch kostenfrei Informationen herausreicht (z.B. ANGEBOTE, Gespräche etc.) Diese benötigen Zeit und müssen natürlich über Aufträge verdient werden.
Es ist also nicht so einfach, dass man die Gesellenstunde (egal oder brutto oder netto) von z.B. 20,- Euro dem Stundensatz der Firma -kann locker 60,- Euro plus Ust oder weit darüber sein- gegenüberstellen darf.
Deine monetäre Ersparnis erkaufst du dir ja auch über den Faktor Zeit. Als Student hat man eher Zeit als Geld, dafür brauchst du vllt mehr Zeit als ein Profi.
Diese Erkenntnis hast du augenscheinlich gewonnen und sagst dir, dass du keine drei Stunden investieren möchtest, um das auseinanderzufrickeln, sondern es lieber weggibst. Dafür bist du aber im Moment nicht bereit, das Geld dafür auf den Tisch zu legen. Damit bist du indifferent im Grenznutzen!
Da solltest du ansetzen.
Mich beeindruckt jemand, der ein solches Geschick besitzt, mechanische Dinge zu zerlegen und zu reparieren. Diese Gabe habe ich leider nicht. Zwar bemühe ich mich immer wieder, aber diese Qualitäten besitze ich nicht. Von daher müsste ich solche Arbeiten eigentlich für mich noch wesentlich höher bepreisen, um sie richtig wertzuschätzen.
Auch wenn die 120,- Euro im ersten Anflug hoch erscheinen, konntest du ja schon aufnehmen, dass auch 300 und mehr drin sind.
Und bei 120,- Euro kann ein "Mindestlohnstudent" (8,50 € /Std) 15 Stunden arbeiten.
Erst wenn du mehr brauchst, solltest du zur Werkstatt gehen.
Ist das Studium abgeschlossen und bestanden, dann liegst du im Beratungsbereich bei ca. 150,- bis 400,- Euro die Stunde und dann macht es wenig Sinn es selbst zu machen.

Vllt erklärt das auch, warum einige im Forum sehr sensibel reagieren.
Gruß
Ralle

Nico25041992

Ich bedanke mich für diesen Lehrreichen Beitrag ralle86c
Das ist mal eine vernünftige Antwort,( "von Akademiker für Akademiker" ) mit der man auch was anfangen kann, wenn man sich nicht mit dem Schrauben auskennt, sondern die Situation aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet.

Eine Situation maximalen Gewinns, bei der die Grenzkosten dem Grenzerlös entsprechen, impliziert aber auch, dass der Produzent/Monopolist sich die komplette Produzentenrente aneignet und die Konsumentenrente 0 beträgt.
Es entsteht ein Wohlfahrtsverlust, der nur mit Preisdifferenzierung behoben werden könnte, indem der Student weniger als der Vollverdiener zahlt, was aber leider nicht gegeben ist.

Wie auch immer, ich habe vorhin den Wagen abgeholt und 123,50€ gezahlt.

Jetzt tut es meinem Geldbeutel noch weh, aber in Zukunft ändert sich das ja hoffentlich.
Sei es durchs selber machen, oder ein hohes Einkommen, dass mir den Luxus erlaubt den Wagen jedes mal in die Werkstatt zu bringen und es machen zu lassen...