walter100

Hallo an alle Wissenden!

Ich möchte meinen Golf 4 BJ 2000, der gerade die 240 T km-Grenze erfolgreich überschritten hat, noch möglichst lange fahren.

Nach Neuinvestition einer Frontscheibe, den vorderen Domlagern und Silentblöcken sowie Bremsscheiben/Beläge und Bremsleitungen vorne sowie Filterwechsel möchte ich auch dem Motor 1,9 TDI 66KW/90 PS Gutes tun.
Dieser verbraucht bisher keinen Tropfen Öl zwischen den Wechselintervallen, mein Diesel-Verbrauch liegt recht konstant bei 5,5l/100km.

Kupplung, Kat und Auspuff sind nun schon satte 15 Jahre im Einsatz, die Climatronic schwächelt bei den derzeit hohen Temperaturen ein wenig, leises Klappern kommt aus der Handschuhfachecke..

Meine Fragen an euch:

Welche Erfahrung habt ihr mit Lebensdauer und Qualität dieses Motortyps (noch kein PD) ?

Bisher wurde ein Diesel-Leichtlauföl 10-40W (Liqui-Moly) eingefüllt, soll hier was geändert werden?

Welche Reparaturen werden auf mich in den nächsten 2 Jahren erfahrungsgemäß zukommen?

Herzlichen Dank!!

Highline V5

Wieso machst du dir darüber Gedanken, wenn er kein Öl verbraucht usw, fahr ihn so wie er ist!
Wenn du jetzt Vorsorge betreibst, machst du alles schlechter

alau

regelmäßiger ölwechsel, schön warm fahren ... und alles ist tutti, freu dich das er so gut läuft

ansonsten fahren und verschleißteile bei bedarf wechseln, evtl. mal nen klima-check machen lassen falls die kühlleistung mit der zeit merklich nachgelassen hat.

TDI-GTI-4-Motion

Top Motor, mit einer der besten überhaupt. Laufleistungen von 500tkm+ sind keine Seltenheit.

Völlig ausreichend für "normale" Nutzung.

Außer Glühkerzen, LMM und Anlasser vermutlich nix weiter, eben nur die 3 Standardteile die jeden TDI früher oder später treffen.

AgentBRD

Die 1,9-Ltr-Motoren mit 66 kW sind legendär robust. Bekommt der Motor regelmäßig einen neuen Zahnriemen (Förderbeginn einstellen nicht vergessen), dann sind größere Sorgen unwahrscheinlich. Einzig die Verteilereinspritzpumpe von Bosch kann kleinen Kummer machen. Diese wird gerne mal undicht, was nicht gleich erkennbar ist. Der Diesel tropft dann auf den dreiendigen Kühlwasserschlauch, so dass dieser nach mehreren Wochen aufquillt und langsam dahinsiecht.
Das war das Einzige, was ich als Negativ-Erfahrung berichten kann.

Als meine VEP undicht wurde, war der Wagen zuerst in einer freien Werkstatt, die mir nicht wirklich helfen konnte. Dann ging's weiter zur Vertragswerkstatt, die viel, viel Geld dafür haben wollte (VEP abdichten, Schlauch erneuern). Und nach zwei Monaten war der Schlauch wieder kaputt und die Pumpe sabberte. Garantie oder Kulanz oder sontseine Nachleistung gab VW nicht. Da stellen die sich total stur.
Weiter ging's beim Boschdienst: über 400,- € für's Abdichten, Schlauch selber gewechselt. Nach sechs Wochen wieder kaputt. Bosch-Werkstatt wollte keinen Zusammenhang sehen. Die nach wie vor vorhandene Undichtigkeit hat man sauber wegdiskutiert. Hab' die Angelegenheit dann der Ombudsmann der Handwerkskammer vorgelegt. Im Schiedsverfahren wurde dann zu meinen Gunsten entschieden.
Habe die VEP dann selbst ausgebaut, abgedichtet und wieder montiert. Zur Sicherheit auch gleich den Zahnriemen gemacht - falls der auch Dieselkraftstoff abbekommen hätte, Und natürlich meinen vierten Kühlwasserschlauch. Förderbeginn bei VW einstellen lassen.
Aus der Erfahrung heraus haben ich mir eine Ersatz-VEP besorgt, überholt und eingelagert. Dann aber doch nie gebraucht, Naja.

Danach nie wieder Probleme gehabt, bis der Wagen auf einer Baustelle "Einparkhilfe" durch einen 38t-Betonmischer bekam (einmal sauber seitlich in Spundwand gedrückt und um 15 cm verschlankt). Glaube aber fest, dass der Wagen ansonsten heute noch fahren würde.

Das ist ein ganz lecker Motor, den du da hast, der einfach intelligent durchkonstruiert ist und dem man auch nicht alle Reserven herausgenommen hat. Bei uns hängen sehr oft Anhänger hinterdran und wir haben den Wagen intensiv genutzt. Auch haben wir keinen Ölwechsel gemacht, sondern nur Ölfilter gewechselt, Additive aufgefrischt und Fehlmengen aufgefüllt. Nie Probleme gehabt.

Edit: Ich vergaß: Der Anlasser fiel einmal aus. Beim Startvorgang tat sich der Anlasser schwer und entwickelte kaum ausreichend Drehmoment. Beim darauffolgenden Start passierte garnichts mehr. Karre den Berg runtergeschubst und so gestartet und in der Firma den Anlasser rausgewuchtet. Das geht an diesem Motor sehr einfach. Ursächlich war die angegammelte Potentialverbindung des Anlassermotors. Diese ist nicht gegen Korossion geschützt verbaut. Also habe ich sie eingekürzt, großzügig verlötet und mit Gelschlauch umschrumpft. Auch dieser Anlasser hat über 400.000 km gemacht.

walter100

Das klingt wirklich alles seehr erfreulich und beruhigt mich sehr, vielen herzlichen Dank für eure Statements!

Als 2 facher Wuff-Besitzer steigt man halt nicht gerne auf einen neuen Wagen um, ich kenne mich, wäre dann viel zu pingelig!

Ich freue mich , bei auftretenden Problemen mich wieder an euch hier im tollen Golf4 Forum wenden zu dürfen, ist halt ganz was anderes, wenn jemand dieses Auto aktuell selber fährt und aus Erfahrung reden kann als hypothetischen Rat in div. anderen Foren zu bekommen!

Schönes WOE wünscht
Walter