schwazer krümeliger Abrieb, bitte um Rat

[newcomer211]

Hallo!
Folgende Situation:

Habe vor 2 Monaten einen Golf 4 gekauft, 211Tkm, aber läuft wie ein Uhrwerk.
Dann Öl nachgeschaut, war schon schwarz und hat über 1L gefehlt. Öl erstmal aufgefüllt und 3 Tage später gewechselt (plus Filter). Öl war tiefschwarz, letzter Ölwechsel war vor 2 Jahren, laut Schild nur das Öl, nicht der Filter.
Und das Sieb (Schnorchel) war dicht. Ok, das Sieb auch gereinigt (ausgebrannt). Bin seitdem ca. 100 km gefahren. Dann war beim Kaltstart ein Rasseln zu hören, aus Richtung Ölpumpe, folgendes Geräusch: https://www.youtube.com/watch?v=2bTN...ature=youtu.be

Also Ölwanne heute ab (nach 100 km) und was sehe ich: Das Sieb ist wieder dicht und auch in der Ölwanne überall schwarze Krümel. Kein Metall!!! Kann die Krümel zwischen den Fingern zerreiben.

Jetzt meine Frage: kann der Motor über die Zeit so verkokt sein und das neue Öl (einfaches 10W40, keine Markenware) gewisse Additive beigemischt bekommen hat, daß sich nach 100 km die ganzen Verkokungen löst?
Hier nochmal ein Foto, sieht wie Kaffeegrund aus.

Bitte um einen Rat, was das sein kann.

[Omega]

Sehr geil!

Ich hät Ölwechselintervall verkürzt auf 1000 km. Ab dem nächsten/übernächsten Mal immer Motorspülung mit gemacht, also einfach eine kleine Tasse Waschbenzin, eine kleine Tasse Petroleum oder Diesel zum schon heißen Öl dazu, 5 - 10 m Standgas, und dann ablassen.

Dann wird er ja immer sauberer.

Und irgendwann Intervall langsam hochfahren und gutes Öl nehmen.

Oder halt Motor zerlegen und reinigen, wenn du dazu bereit bist.

[newcomer211]

Und das war jetzt nach nur 100 km! Kann aber eigentlich nur Ölkohle sein, oder?

[AgentBRD]

Scheint, als wurde hier überwiegend mineralisches Öl gefahren - da ist Schlammbildung völlig normal. Dein Ölbild ist schlecht, aber nicht hoffnungslos. Mit den schwarzen Krümeln wirst du mehrere Ölzyklen leben müssen - endlich verschwinden werden sie vielleicht nie. Aber sie machen dir auch keine Probleme.
Motorspülung - da sticht Omega in die richtige Richtung. Beim verkürzten Ölwechselintervall hake ich mich zwar nicht unter und halte es für ausreichend, lediglich den Filter einmalig nach kurzer Zeit auszutauschen, ansonsten aber volle Zustimmung. Du kannst eine Motorspülung aus dem Handel nehmen oder den Tipp von Omega beherzigen. Diese "speziellen Spezialmittel aus dem Spezialregal - mit Spezialpreis und von Spezialisten handgerührt und mundgeklöppelt" ist auch nur zusammengeschüttetes Allerlei. Eine Brühe aus aliphatischen und ein bißchen aromatischen Kohlenwasserstoffen. Rausgeschmissenes Geld - kann man sich selber zusammenrühren.
Diesel ist die einfachste Variante - billig und einfach zu besorgen. Petroleum - auch OK. Top: Kerosin - ist günstiger hinsichtlich des Siedeverlaufes.

Aber als Motorspülung taugt alles. Wenn du Diesel nimmst, dann höchstens 10% deines Ölmenge. Kerosin bis zu 15%. Motor warmfahren, Plörre nachfüllen, Karre noch 10 Minuten im Stand laufen lassen, dann raus damit. Wirst sehen, dass diese Maßnahme rund 80% der Kacke rausspült.
Frisches Öl rein, nach 3000 km den Filter wechseln - fertig.

Und dann kein mineralisches Öl mehr fahren, sondern Synthetik. Da sind so viele Additive drin, dass sich der Rest an Dreck nach und nach von selbst rauswäscht.

[newcomer211]

Danke erstmal für die Hilfe! Die ersten Screcksekunden sind vorbei, dachte ja zuerst, es sind Metallspäne.

Habe den ganzen Nachmittag gegrübelt, denke auch, ich komme um mehrere kürzere Wechselintervalle nicht drumrum. Will ja noch eine Weile mit fahren.

Was mir ein bisschen Sorgen macht, sind die Ablagerungen am Ölsieb (Schnorchel). Kann ja nicht jedesmal die Ölwanne abbauen zum Schnorchel reinigen. Löst denn Diesel oder ein Spühl-Additiv auch die Krümel auf? Habe sowas noch nie benutzt.

[AgentBRD]

Diesel/Petroleum/Kerosin löst den Schmutz - bindet ihn aber nicht. Motorspülungen aus dem Handel enthalten darüber noch Tenside, also "Waschmittel" (Um es vereinfacht auszudrücken). Meist Schwef****lze* mit angepfropfter, organischer Funktiongruppe.

Diese "Waschmittel" benötigst du nicht in deiner Spülung. Sie haben die Funktion, Schmutz zu binden und für langkettige "Dreckmoleküle" zu sorgen, die dann im Filter hängenbleiben. Solche Additive sind in synthetischen Motorölen auch drin.

Du kannst die Ölwanne abbauen, wenn du lustig bist und ein "gutes Gefühl" benötigst. Ist aus technischer Sicht aber unnötig. Öl ist nie "völlig sauber" und so ein Filter macht 'nen tollen Job. Keine Bange.

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