Zickende ZV-Schlösser beim Golf 4, das kennen wir nur zu gut. Ich fuhr zu lange mit einem 3 bzw 2 Türer durch die Gegend. Wobei je nach Laune die hinteren Türen mal wieder aufgingen und dann wieder nicht.
Vorab möchte ich, wie mancher hier im Forum, von den günstigen Schlössern im Netz abraten, die halten nicht lange und fangen nach kurzer Zeit an zu zicken, also laßt es.
Mir persönlich geht so eine Türdemontage komplett auf den Sack, denn ich habe das jetzt oft genug exerziert und strebe eine endgültige Lösung an aber das ist ein anderes Thema.
Jetzt mal zuerst, wie bekomme ich die zickende Tür auf, ohne Kollateralschäden exemplarisch an meinem Golf Variant TDI
Klar ist die Türinnenverkleidung muß ab. Nach der Demontage des Türgriffes,
muß das Sitzpolster entfernt werden
um an die beiden Torx unten an der Verkleidung zu kommen.
Die Verkleidung hat dort, wo sich die Schrauben befinden Rundungen, die man ertasten kann

Die vordere Schraube kann man mit einem normalen Torx rausschrauben
hinten ist nur ein Torx-Winkel anwendbar, weil dort Platzmangel herrscht.
Es ist schon ein wenig Fummelarbeit nötig, ohne Sicht mit dem Torx-Winkel den Schraubenkopf zu finden, einzuführen und dann aufzudrehen. Ein Kosmetikspiegel tut da evtl. gute Dienste. Alles Fummelarbeit aber es muß nix kaputtgemacht werden.
Danach die Verkleidung rundum aus den Rastnasen ziehen bis die Verkleidung nur noch oben an der Fensterlinie hängt. Jetzt das Ganze mit einem Ruck nach oben aus der Führung lösen. Wenn sich das Fenster noch öffnen läßt wirds einfacher, dann kann noch eine Person von außen helfen die Verkleidung hochzuziehen. Jetzt kann der innenliegende Bowdenzug, der zur Türöffnung dient, ausgehangen werden.
Ohne Türverkleidung sehen wir den eingeschraubten und hofftentlich dichten Aggregateträger. Wie komme ich jetzt bei geschlossener Tür an das defekte Schloß ohne viel kaputtzumachen?
Dort wo sich im inneren der Tür das Schloß befindet konnte ich durch ein Rastnasen-Loch ( zur Befestigung der Türverkleidung) eine Schraube erkennen, die zum Türschloß gehört. Nicht genau in der Mitte des Loches aber genau definierbar leicht versetzt.

Großaufnahme durch das Rastnasenloch:
Da gibt es jetzt noch einen weiteren Referenzpunkt in der Nähe und das ist der hier:

Zu sehen ist eine von 2 Halteschrauben der Strebe der Fensterscheibe.
Anhand eines Türschlosses, das ich noch rumliegen hatte ermittelte ich dann, wie ich das Schloß manuell zum Öffnen bewegen kann. Der Knackpunkt ist der kleine Elektromotor der per Zahnrad das Schloß öffnet bzw. in einem Fall das nicht mehr tut. An das Zahnrad muß man ran um das manuell drehen zu können.
Langer Rede kurzer Sinn: ich habe im Versuch ermittelt, wo ich in die Tür von innen eine Bohrung setzten muß, um an dieses Zahnrad zu gelangen.
Hier ein Bild von meinem Versuch nur der macht kluch
Ich habe dann mal eine Schablone gefertigt, die spiegelverkehrt links wie rechts angewendet werden kann.
Via Schablone markiert:
dann gebohrt:
mit Senker vergrößert:
Endergebnis:
Jetzt zwei dünnen Schraubenziehern das Zahnrad drehen und mit dem anderen Schraubenzieher festhalten, da die Schloßmechanik Federbelastet ist
hat das Zahnrad das Bedürfnis sich in die Ausgangsposition zurückzudrehen.
Man muß Stück für Stück drehen festhalten , drehen festhalten bis zum Endanschlag. Leider kann ich nicht mehr sagen ob linksherum oder rechtsherum, einfach mal alles ausprobieren. Meine Ehegattin hat dann bei diesem Vorgang in schnellen Intervallen außen den Türgriff betätigt.
Und endlich die Tür ließ sich dann öffnen.
Jetzt bin ich mal gespannt, wie von Euch mein Beitrag hier zerflext wird.
Von unrentabel bis hatte ich noch nie wird wohl alles dabei sein.
Gruß Pölinger