Kann nur mit dem Kopf schütteln. Offensichtlich hast du jetzt nicht so viel Ahnung von Motorenbau, oder?
VW hat nen VR5 gebaut, weil es quasi ein Fingerspiel der Moterenbauingenieure war. Jemand hat wohl aus Spaß einen VR5 am PC entworfen, was ja ruckzuck geht, wenn man die alten Pläne vom VR6 hat, und hat es durchrechnen lassen. Es ist wohl eine durchaus attraktive Maschine dabei herum gekommen. Diese hatte Charme und Sound. Alles das, was dem Turbo fehlte. Denke, dass dieser Ingenieur mit seinem 5-Zylindervorschlag auf einen grinsenden Chef gestoßen ist, der total auf den 5-Zylindersound vom Audi stand. Da es kaum Mehrkosten in der Produktion, also vernachlässigbar klein, ergab, ist dieser Vorschlag wohl umgesetzt worden und im Passat 3B(G), Golf 1J und New Beetle umgesetzt worden. Wie man an den Verkaufszahlen sieht, hat dieser kostengünstige Versuch eines 5-Zylinders im Golf gefruchtet. Ich kann mich noch genau an den lobhudelnden Bericht in der AutoBild erinnern, wo ein Golf IV V5 20V getestet wurde und der Tester einfach nur hin und weg war, von diesem Audi-5-Zylinder-Sound.
Durch den "fehlenden" Zylinder ist in der Zünd- und Verbrennungsreihenfolge quasi ein kleines Loch entstanden. Ebenso ist der Massenausgleich etwas unrund. Dadurch klingt der 5-Ender einfach, gerade mit einem Sportauspuff, brutaler. Es bollert halt, wie man so schön sagt.
Ob man nun den VR6 oder den VR5 kauft ist vom Massenausgleich gesehen sowieso scheißegal. Der ist bei beiden Maschinen beschissen. Der 15°-Zylinderwinkel füht quasi zu einer Unwucht zwischen den Zylinderbänken. Kein Reihenmotor, kein V-Motor. Bei einem V6 wäre der Winkel idealer Weise 60°, bei einem V8/V12 sind es 90°. Bei einem V10 sind es, meine ich, 110°.
Durch diese Unwucht läuft der Motor IMMER etwas rauer, als sein Reihen-Bruder oder V-Abkömmling. Außerdem ist die Leistungsausbeute geringer. Nicht zuletzt durch die thermische Belastung, da die Zylinder wesentlich enger beieinander stehen und unter einem gedrunkenen Kopf zusammengefasst werden. Dadurch ist der Block kompakt, aber die Hitzebelastung ist die selbe. Daher haben die VR-Motoren im Golf, NUR diese, eine zusätzliche kleine elektrische Wasserpumpe, die das Kühlwasser im inneren Motorkühlkreislauf in Bewegung hält um einen Hitzestau zu vermeiden.
Schlecht ist ebenso an den VR-Motoren, dass es sich um Langhuber handelt, die in den oberen Drehzahlen zäh werden, was normal ist für einen Langhuber, von Volkswagen aber durch ein veriables Schaltsaugrohr umgangen werden sollte. Tatsächlich sind die Motoren, die neuen im Golf IV, mit diesem Schaltsaugrohr spritziger, als die vergleichbaren Motoren im Golf III, der darüber noch nicht verfügte.
Gut ist dafür, dass, gerade der V5, extrem aus dem Drehzahlkeller schiebt. Ich bin immer wieder begeistert, wie der Motor anschiebt. Es gleicht einer Lok, wie er ohne Mühe Kraft entwickelt, obwohl kein Turbo oder Kompressor verbaut ist. Gerade diese Charakteristik macht den V5 aus, denn er entwickelt Leistung, wo man sie braucht und effektiv nutzt. Ich muss den Wagen nie über 4.000U/min jagen, um mit den allermeisten Verkehrsteilnehmern locker mithalten zu können. Das ist angenehm und entspannend.
Fakt ist: Der V5 hat einfach die Bass-Stimme unter den Motoren im VW-Regal. Kein anderer Motor klingt dermaßen tief und dunkel, egal ob Hubraum hin oder Zylinder her. Nur ein V8 kann es klangtechnisch mit ihm aufnehmen. Ich spreche auch hier aus Erfahrung, denn ich bin schon genug V8 gefahren (Audi A8, S4, Jaguar XK

um dies behaupten zu können. Wenn man jedoch den Gallardo-V10 mit zum VW-Regal zählt (auch mit dieser Auspuffanlage), dann gibt es einen König, an den wirklich NICHTS heran kommt.