Diagnosesystem - Qual der Wahl

[AgentBRD]

Ich möchte mir ein Diagnosesystem zulegen.

Hintergrund (nur, wenn's interessiert):

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Ich stehe kurz davor, deas Vertrauen in die lokalen KFz-Werkstätten zu verlieren. Selbst Kleinigkeiten verschlingen Unsummen und ich bin nicht immer zufrieden mit der Arbeit.
Nach dem Austausch der Antriebswelle klagte ich über extremes Achspoltern - Wagen war noch zweimal in der Werkstatt zur Durchsicht. Immer mit dem Ergebnis "Mangel nicht erkennbar, vermutlich Dämpfer undicht [neue Dämpfer drin, haben nichteinmal 1.500km runter]". Durchsicht kostete mich auch jeweils wieder. Gestern Rad runtersgeschraubt und festgestellt: Koppelstange nicht am Stabilisator verschraubt, dafür nur Schraube durchgestecht. Schraube raus - Ruhe ist. Jetzt fahre ich bis morgen ohne befestigten Stabi rum. Nicht toll, ging die letzten 400 km aber auch. Jetzt weiß ich auch, weshalb der Wagen so stark in Kurven einknickte...
Achse habe ich vermessen lassen, mit der Bitte, endlich einmal das Lenkrad gerade zu stellen - Achse vermessen, Lenkrad immer noch schief. Kostet trotzdem 90,-€.
Einen Schlüssel habe ich verloren und möchte einen neuen: KV 160,- € inklusive Einlernen.
Der letzte Zahnriemenwechsel lässt sich nicht ermitteln - sollte man auch mal machen.
Es wäre mal wieder schön, eine GRA zu haben, wie in meinem Golf III. Das war schön. Aber ein Angebot von 480,- € fördert meine Wut, statt mein Verlangen.

Letztlich scheitert "Mache ich eben mal selbst" immer an der Möglichkeit, auf die Diagnoseelektronik zugreifen zu können. Rechne ich den Aufwand eine Fremdvergabe und der Anschaffung einer Diagnose-Software/Hardware entgegen. So steht ernsthaft die Frage im Raum: Warum nicht auch noch das selbermachen.

Jetzt gibt es zahlreiche Anbieter, Techniken und Leistungsspektren - es fällt mir schwer, ein passendes System zu wählen. Gerne würde ich eure Erfahrungen und Anregungen hören und vielleicht habt ich auch Vorschläge für mich.

In die nähere Auswahl habe ich derzeit VCDS und AVL Ditest.
AVL Ditest ist eine komerzielle Lösung, von der ich bereits weiß, dass sie alle benötigten Funktionen umfasst. Zudem könnte man damit auch andere Marken abdecken. Ist man allerdings auch mit rund 3000,- € dabei. Und nach zwei Jahren muss man für Software-Updates wieder ran.
VCDS (Vollversion) hat - wenn ich es richtig verstehe - ein "Forever Updates"-Feature und kostet einen Bruchteil. Dafür kann man über die Konzernbindung auch hinwegsehen.

Vielleicht könnt ihr mir eben helfen, ich habe einige Fragen:

• Welches System verwendet ihr und welche Erfahrungen habt ihr damit?
• Sehe ich es richtig, dass ich mit der VCDS Vollversion den Fehlerspeicher auslesen/lösche kann?
• Kann ich mit der Vollversion auch Parametrieren (GRA an, Fensterheber über FFB etc.)?
• Sehe ich es richtig, dass ich OBD2-Funktionen lediglich bräuchte, wenn ich eine Abgasuntersuchung machen wolle (brauche ich nicht - unnütz)?
• Das die Parametrierung des Kombiinstrument nicht mit VCDS möglich ist?

[hary]

Mit vcds kannst du wie schon gesagt fehlerspeicher lesen und löschen
auch kannst du gewisse Sachen freischalten

auch kannst du bei gewisse fremdmarken abgasrelevante dinge auslesen

bei vcds bist du mit den diagnosekabel bei 300-400 euro dabei

Carport wäre noch eine Möglichkeit
gibt es auch für alle Marken

[AgentBRD]

Danke, der Carport-Tipp hat mich ehrlich überrascht. Das System gibt's ja fast geschenkt!
Zudem habe ich mich auf der Seite besser zurechtgefunden - die Informationen zur Soft- und Hardware waren viel eingänglicher aufbereitet, als bei den anderen Herstellern.

Welches System verwendest du?

[hary]

Ich noch vcds lite

bin aber am überlegen was ich dann nehmen soll
muss mich noch informieren ob man bei carport auch Freischaltungen machen kann usw

[NOS1609]

Mit VCDS sollte man aber umgehen können, das beinhaltet nämlich nicht so schöne Fehlerbild-Leitfäden, die einem sagen, welches Teil man nachher tauschen soll. Zumal das dann meistens eh falsch ist

[AgentBRD]

Zitat von -Robin-

Nö. Ab 179€.

Moment, moment - machen wir es jetzt nicht schon am Preis fest.

Vielmehr hätte ich gerne von euch erfahren, was ihr nutzt und empfehlen könnt.

[NOS1609]

Zitat von -Robin-

Nö wozu sollte eine DiagnoseProg wie VCDS eine geführte Fehlersuche enthalten?
Dazu gibts die WIKI oder man denkt selber mal nach

Ich wollte es nur erwähnt haben. Es gibt ja leider immer noch Leute, die denken, dass so ein Tester den gesunden Menschenverstand vollständig ersetzt.
Ich selbst habe VCDS als Vollversion und kann es nur jedem empfehlen (man sollte sich aber ein wenig mit der Materie auskennen).
Kenne beruflich den BMW-Tester sehr gut und kann nur mit dem Kopf schütteln wie man dort bevormundet wird. Eine richtige, sinnvolle Diagnose ist nur in den seltensten Fällen möglich, weil man keine relavanten Daten angezeigt bekommt sondern nur, welches Teil man ersetzen soll.

[LeeTeN]

Zitat von NOS1609

Eine richtige, sinnvolle Diagnose ist nur in den seltensten Fällen möglich, weil man keine relavanten Daten angezeigt bekommt sondern nur, welches Teil man ersetzen soll.

Echt mal ? Ach du Schande...Hoert sich ja schrecklich an...
D.h. richtige werte/Mengen/Massen usw gibt's gar net, d.h. logfahrten sowieso ausgeschlossen !?

[AgentBRD]

VCDS oder CarPort verfügen nicht über eine geführte Fehlersuche. Aber das muss man für das Geld auch nicht erwarten. AVL DiTest bietet geführte Fehlersuche über die lokale Software oder auch über das Internet, Abrufmöglichkeit von Strolaufplänen, Prüfanleitungen, Einbauortübersicht, Fernwartung durch Service-Mitarbeiter und und und. Dafür ist man aber auch allein mit der Software mit 2.500 € dabei.
Die ehrliche Frage ist aber auch: Braucht man das wirklich?

Habt ihr mir vielleicht noch andere Anregungen?

[NOS1609]

Zitat von LeeTeN

Echt mal ? Ach du Schande...Hoert sich ja schrecklich an...
D.h. richtige werte/Mengen/Massen usw gibt's gar net, d.h. logfahrten sowieso ausgeschlossen !?

Logfahrt in dem Sinne nicht. Du kannst dir zwar ein paar Ist- und Sollwerte (z.B. Luftmasse) anzeigen lassen, aber das war es auch schon.
Schönes Beispiel ist, dass man mit VCDS ja die Kettenlängung beim VR auslesen kann. Bei BMW geht das garnicht und die haben ja quasi die Kette mit erfunden
Da heist es Deckel ab, abstecken und Spezialwerkzeug auflegen. Jetzt muss man fairerweise sagen, dass sich die Ketten bei BMW fast nie längen, die springen einfach direkt über
Würde mich mal interessieren, ob Robin schon Erfahrung mit Ista hat. Fährt ja auch einen Bimmer.

[vodi]

Ich klinke mich hier mal mit ein - hoffe es ist okay, falls nicht -> Bescheid geben, wird dann gelöscht. @AgentBRD

Bin momentan auch auf der Suche nach einem vernünftigem System zum auslesen, löschen, codieren. Jedoch nicht nur bei meinem Passat 3c, sondern auch beim mercedes w204 bj 2008-2010 und für die E-Klasse - Bj 2002.

Was kommt hierzu in Frage ? - Kann man VCDS Modellübergreifend verwenden, sprich auch beim Mercedes, in vollem Umfang ?

Oder muss sich sich da etwaige Zusatzsoftware/-Hardware leisten?

[cabrio79]

Nein, kann man nicht ....


Ich nutze seit ca. 6 Jahren ebenfalls VCDS als Vollversion und finde es eigentlich ganz o.k.

Eine geführte Fehlersuche wäre genial, aber dass kann man für unter 500€ nun wirklich nicht verlangen....

[AgentBRD]

@vodi: Mich, als den Themenstarter zu fragen, ist vielleicht nur die zweitbeste Idee, da ich selber kaum Ahnung habe und mich auch erst schlau mache. Aber ich bemühe mich.

Ich stelle mal folgende Thesen auf und würde es sehr begrüßen, wenn die Cracks diese bestätigen oder entkräften würden:

1. VCDS ist in erster Linie ein auf VAG-Fahrzeuge zugeschnittenes Softwarepaket
2. VCDS ist für andere Marken lediglich in Grundfunktionen (OBD1-Standard) zu verwenden. Ein Parametrieren ist weitgehend unmöglich und wäre rein zufällig.
3. Bei geschickter Auswahl kann die Hardware markenübergreifend verwendet werden.

Ich war noch nicht in der Lage, ein Software-Paket zu finden, dass alle Marken, welche ich bedienen wollen würde (VAG, Mercedes evtl. NFz von Fiat/Citroen/Renault), abdeckt. Nicht für unter 3.000 €.

VCDS ist - wie Carport - ein Schnäppchen! Hätte nicht gedacht, so günstig wegzukommen. MOMENTAN spiele ich mit dem Gedanken, für jeden Konzern spezielle Software zu kaufen.

VCDS scheint "lebenslange Updates" zu bieten. Das ist mal ein echt überzeugendes Argument. Das habe ich bei AVL Ditest nicht. Da zahlt man für jedes Jahr nochmal 607,- € drauf. Das rechnet sich für meine Zwecke eher nicht.

[GolfT]

Da es grade so zum Thema passt,
VCDS, Probefahrten mit Datalogger und Aufzeichnungen möglich? Sowie die passenden IST / SOLL werten?

[AgentBRD]

Jetzt stelle ich einmal eine ganz kühne Behauptung auf:
Eigentlich müsste ich ja auch mit VCDS Zugriff auf jedes Fahrzeug - auch Fremdmarken - erhalten. Angenommen, ich schließe einen Fiat an, dann wären die Grund-Adressen für die Steuergeräte dieselben.
Klar: Es ist nicht garantiert, dass VAG und Fiat dieselben Adressen innerhalb des Steuergerätes verwenden und daher ist es wohl gegeben, dass VCDS mit unstimmigen Klartext anzeigen würde - aber mit einer Codierungsliste des Fahrzeuges könnte man dennoch so arbeiten.
Sehe ich das richtig? Könnte dazu mal jemand einen Schwank beitragen?

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Zitat von GolfT

VCDS, Probefahrten mit Datalogger und Aufzeichnungen möglich?

Ja, als CSV-Datei.

Sowie die passenden IST / SOLL werten?

Nein, die gibt es nicht dazu.

[1,8turbo]

Du kannst wenn dann nur Obd Daten auslesen sowie readyness. Alles andere kannst du knicken bei Fremdmarken. Da scheitert es schon an den Protokollnormen. Bei einigen Herstellen benötigt man auch Multiplexer zb ältere Opel Modelle

[AgentBRD]

Danke, 1,8turbo, das war mal ein sehr hilfreicher Tipp.
Ich glaube, es wird Zeit, Entscheidungen zu treffen. Zum einen stelle ich - völlig wertfrei - fest, dass sich die Aussagen auf VAG-kompatible Software beschränken. Dazu kommt, dass ich nur einen Hauch von Ahnung habe, wie diese Systeme arbeiten.
Meine Hoffnung, ein markenübergreifendes "Fliwatüt" zu finden, hat sich nicht erfüllt. Ok, das mir angebotene AVL DiTest kann das zwar alles, aber rechnet sicht nicht: Die Grundsoftware - inlusive geführter Fehlersuche und zwei Jahren Updates - liegt bei rund 3.500 €. Anschließend aber immer noch jedes Jahr 607,- € für Updates abzudrücken - hmm - daran scheitert's.

Ich werde also erstmal VCDS oder Carport oder irgendwas anderes in der Richtung kaufen und ausprobieren. Ohne fundiertes Wissen komme ich einfach nicht weiter. Zudem kenne ich den Markt für Diagnosesysteme nicht. Bei meiner Recherche bin ich auch auf viele Softwarepiraten gestoßen - aber das ist es mir nicht wert. Teure Software plötzlich kostenlos - da ist mit höchster Wahrscheinlichkeit ein Haken/Wurm/Virus/Trojaner dran.

Beschränken wir uns auf die VAG-Software: Was habt ihr? Was nutzt ihr? Was habt ihr schon einmal ausprobiert?

Falls wir uns daran entlanghangeln wollen, habe ich eine konkrete Vorhabenliste, die ich gerne abarbeiten wollte:

• Stellung des Lenkwinkelsensors prüfen, ggf korrigieren
• GRA freischalten
• Tachobeleuchtung über Zündung

Aber gerade letzteres scheint für VCDS zu hoch. Wenn ich es richtig aufgeschnappt habe, ist für nahezu alles, was mit dem Kombiinstrument zusammenhängt (In meinem Fall mit Immobilizer 2), spezielle Software notwendig.

[hary]

Carport kostet zwischen 200 und 230 euro das prokit
update für ein jahr 25 euro

Somit billiger als vcds und auch Marken übergreifend

[AgentBRD]

Zitat von hary

Somit billiger als vcds und auch Marken übergreifend

Wenn ich es richtig nachvollzogen habe, ist Carport lediglich für die OBD2-Funktionen (wie in ISO 9141 festgelegt) markenübergreifend. Abgaswerte, Motorelektronik und damit zusammenhängende Werte also.
Wirklich markenübergreifend arbeiten - nach meinem Wissen - beide Systeme nicht. Also die Komfortsteuergeräte von Mercedes, Renault oder Porsche werde ich damit nicht ansprechen können.

[LeeTeN]

Zitat von AgentBRD

Nein, die gibt es nicht dazu.

Wie gibt's nicht ?

Zitat von GolfT

Sowie die passenden IST / SOLL werten?

Bei vielen Sachen wird das "soll" ebenfalls angezeigt