Golf 4 (110PS) zieht ganz komisch

[Benutzername1]

Moin,
ich bin neu hier und habe nichts ähnliches gefunden. Also wenn jemand von euch etwas ähnliches findet bitte schreiben.
Mein Fachjargon im KFZ Bereich ist nicht besonders ausgeprägt, würde mich also über einfach gehaltene Erklärungen freuen ;-).

Zunächst ein paar Daten zum Auto:
Golf 4 TDI
110 PS
ca. 265.000 Km gelaufen (nein ich habe nicht vor ein neues Auto zu kaufen)
(keinerlei Modifizierung am Motor)


Seid einiger Zeit habe ich das Problem, dass das Auto nicht mehr richtig zieht.
Das Auto fährt bis etwa 110-120 km/h ganz normal und hat keine Probleme (sprich Leistungseinbußen).
Ab dann Passiert etwas komisches. Plötzlich hört das Auto einfach auf zu ziehen (die Beschleunigung ist gleich null). Wenn man dann zB. auf 70 bremst und wieder beschleunigen will, dann ist die Beschleunigung sehr schlecht. Da hilf auch runterschauten nichts.

Wenn ich nun mitten in der Fahrt das Auto ausmache und wieder starte, dann zieht das Auto in etwa 90% ganz normal und man kann ohne Probleme über 120 fahren.
Teilweise passiert es aber, das er dann bis etwa 130 beschleunigt und ab dann wieder Leistungseinbußen hat (Sprich: Beschleunigung =0).


Hat jemand eine Ahnung an was das liegt?
Das Auto ist derzeit in eine Autowerkstatt aber derzeit wurde noch keine Lösung gefunden.

Hast du Luftmassenmesser schon mal gewechselt?
Prüf den mal.
Ist voll einfach- Stecker von LMM abziehen und probefahren.
Wenn das Auto dann schlechter zieht, dann LMM i.O.
Und wenn fährt gleich wie mit angeklemmten LMM- dann ist der defekt.

[Benutzername1]

ne ist es leider nicht. Zieht durch ablösen des Steckers definitiv schlechter, auch der Fehler ist wieder aufgetreten.
Auch ein Magnetventil Wechsel brauchte bis jetzt auch noch nicht den erwünschten Erfolg.

Dein Motor geht in Notlauf.
Ich hoffe, dass es kein Turbo ist...

[Mr.Korrosion]

Zitat von vasilij81

Dein Motor geht in Notlauf.
Ich hoffe, dass es kein Turbo ist...

TDI sagt doch schon alles

[tschousef]

Ich hatte das gleiche Problem, bei mir wars die Unterdruckdose vom Turbo.

[Benutzername1]

Jo cool, danke schon einmal für das Feedback, ich mach mich Morgen gleich mal auf die Suche, ob Unterdruckschläuche oder die Unterdruckdose kaputt ist.
Ich hoffe nur, das der Turbo nicht kaputt ist.

[Golftürk]

Es kann auch sein dass das VTG Gestänge des Turboladers fest ist oder schwergängig.

Am besten mal zum und bei einer Probefahrt die Messwertblöcke auslesen lassen (angesaugte Luftmasse etc.), und dann soll und ist Wert vergleichen. An sonsten würde ich auch mal die Unterdruckschläuche/Dose überprüfen. Und wie schon gesagt kann auch das VTG-Gestänge schwergängig sein.

[Benutzername1]

Jo so lautet auch mein Plan ;-). Habe heute nicht so die Zeit, habe aber kurz geguckt wie die Unterdruckdose aussieht und habe festgestellt, das Öl anscheinen rausläuft. Ist das Normal?
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(Kann jemand vielleicht sagen wo ich etwas mehr über Turbos lerne. Ansonsten benutze ich Google.)

Also normal ist das eigl. nicht mit dem Öl (da oben am Motor sind ja keine Ölleitungen), sieht auf dem Foto ja aus als würde es aus Richtung AGR-Ventil kommen, oder täusche ich mich? Was genau willst du über Turbos lernen?

[Benutzername1]

Ja das kann gut sein, das das vom AGR-Ventil kommt. Der Stecker war auch leicht Ölverschmiert.

Habe das Auto eben mal im Stand laufen lassen um zu gucken ob irgendetwas undicht ist und da ist mir ein Geräusch aufgefallen, dass von dem VTG-Gestänge kommen könnte. Es war ein kaum zu hörendes und unregelmäßiges dumpfes Klopfen. Ich denke dem werde ich mal auf dem Grund gehen.

Ist wohl wahrscheinlich mehr Kaputt.

Würde gerne so die Grundlagen ein bisschen drauf haben, damit ich nicht alles Googeln muss ;-).

Ich nehme mal an mit 'Stecker' meinst du den Druckschlauch?! Na gut, mit dem ganzen Unterdruck-System kenne ich mich noch nicht so gut aus, also ich kann mir nur vorstellen das das Öl aus richtung Turbo kommt. Schraub doch einfach mal das AGR-Ventil samt der Abstellklappe ab (ist ein Teil und mit 3 Schrauben am Ansaugkrümmer befestigt, und am AGR-Rohr unter dem Ventil die 2 Schrauben lösen) und mach das ganze mal sauber. Du wirst dich wundern was da an Ruß- und Öl 'Schlamm' drin ist. Danach kannst du ja mal beobachten ob wieder Öl austritt.

Jetzt hänge ich noch ein Bild an und erkläre mal ein bisschen.

Zu 1: Krümmer, leitet die Abgase in die Turbine (bei 2), welche durch den Abgasstrom die Welle antreibt.
Zu 2: Abgasausgang, da kommt dann der Auspuff ran.
Zu 3: Lufteingang; hier wird die frische Luft aus dem Luftfilter angesaugt
Zu 4: Luft-Druckseite; hier kommt die nun komprimierte Luft raus und wird durch den Ladeluftkühler bis zum Ansaugkrümmer geleitet.
Zu 5: Abgasrückführung; kommt dann an deinem AGR-Ventil oben dran.
Zu 6: Öl-Eingang
Zu 7: Öl-Ausgang
Zu 8: Unterdruckdose für die VTG
Zu 9: VTG Gestänge

Ich hoffe das hat dir erstmal geholfen, wenn du noch Fragen hast her damit

[Benutzername1]

Oh ja danke, habe eben meinen einen Beitrag umbearbeitet.
Werde also die beiden Sachen mal untersuchen.
Da hast du echt eine tolle Anleitung gemacht, danke :-P.

[tschousef]

Zieh mal den Schlauch von der Unterdruckdose des AGR Ventils ab und mach eine probefahrt wenns nicht mehr da ist dann ists das AGR Ventil

Kannst auch den Turbo mal nach unnormalen Geräuschen abhören, mit nem Maulschlüssel oder so, hilft auch

[ulf]

Das ist mal wieder so ein typischer Entscheidungsfall:

a) endlos rumsuchen, Teiletausch auf Verdacht usw. oder

b) ein Diagnosetool besorgen, ein paar kurze Logfahrten machen (für den Einstieg MWB 3 und 11 loggen, während man den Fehler provoziert) und dann mit konkreten Daten in die gezielte Reparatur bzw. weitere Fehlersuche einsteigen.


@ Benutzername1:
Wenn Du ein paar Hundert € nutzlos in a) incl. Werkstattkosten versenkt hast (in den meisten solcher Fälle kommt das so), wirst auch Du einsehen, dass der Kauf eines Diagnosetools gleich zu Anfang sinnvoller gewesen wäre.
Das ist nun mal bei älteren TDIs so: irgendwann schmeißt man das ganze Geld, das man über Jahre dank Knauserverbrauch gespart hat, für unfähige Werkstätten und / oder nutzlose Teiletauschaktionen ruckzuck wieder raus – oder man besorgt sich ein Diagnosetool, macht sich etwas schlau und repariert den Karren dann selbst, bzw. sagt den Werkstätten genau, was sie tun sollen.

Und ja: auch Werkstätten haben Diagnosetools, aber z.B. das Standardgerät VAS 5012(?) kann keine kontinuierlichen Logs erstellen wie das VCDS-System, und zusätzlich endet das Know-How gefühlter 99% der Werkstätten im Abfragen des Fehlerspeichers und der Aussage "Kein Eintrag im Fehlerspeicher, wir können nichts weiter machen als abwarten".
Dabei sind Logdaten um ein Vielfaches aussagekräftiger als der Fehlerspeicher, wenn man weiß was sie einem erzählen.

[Benutzername1]

b) ein Diagnosetool besorgen, ein paar kurze Logfahrten machen (für den Einstieg MWB 3 und 11 loggen, während man den Fehler provoziert) und dann mit konkreten Daten in die gezielte Reparatur bzw. weitere Fehlersuche einsteigen.

Was ist denn MWB3 und 11? ist das ein Diagnosetool?
Welche Diagnoseprogramme sind denn gut um gute Logdaten zu erstellen (bevorzugt für mac)?

[ulf]

Zitat von Benutzername1

Was ist denn MWB3 und 11? ist das ein Diagnosetool?

Ein Diagnosetool für Deinen Fall wäre z.B. der "VCDS Basis-Diagnoseadapter KKL" (-> googeln).
MWB 3 und 11 sind die Datenblöcke des MSG für Luftmasse/AGR und Ladedruck, die man per Diagnosetool loggen kann.

Welche Diagnoseprogramme sind denn gut um gute Logdaten zu erstellen (bevorzugt für mac)?

Siehe oben, ob VCDS auf mac läuft weiß ich nicht (normalerweise Win).
Ich bin Kunde bei Dieselschrauber, da gibts mit Sicherheit die Originalsoftware und -Hardware (keine Chinakopien o.ä.).

[Benutzername1]

So es ist soweit, habe gestern Abend noch alle Vermutungen gecheckt und ich habe nichts von dem bestätigen können. Habe heute Morgen dann das Auto zur Werkstadt gebracht und die haben jetzt wieder eine Vermutung, was es sein kann. Es ist irgendein Ventil (hab den Namen vergessen :-() das im Motor sitz, aber da deren Diagnosetool nicht erkennen kann, nun soll das Auto in eine Volkswagen Werkstadt um das zu checken. Also es kann auch sein das es immer noch nicht die Lösung ist. Das Ventil kostet laut der Sekretärin von der Werkstadt allein 400 bis 600 euro. Dazu kommt auch noch der Einbau. Zudem wurde noch festgestellt, das eine Antriebswelle demnächst gewechselt werden muss und der Tüv steht auch in 2 Monaten an.
Na toll! Ich glaube ich sollte mir mit 265.000 gelaufenen Kilometer mal überlegen ob sich das lohnt. Oh man das fällt mir echt Schwer! Mein erstes Auto :-(.