Ich vermute dass sich ab dem Punkt wo die Fotos entstanden sind, am Zylinder nichts mehr bewegt hat und du deswegen aufgehört hast. Ich war auch an dieser Stelle und halb verzweifelt, weil sich nichts rührte, trotz einweichen und jede Menge WD40. Habe dann in einem anderen Forum irgendwo gelesen, dass man gerne mit etwas sanfter Gewalt nachhelfen muss. Also haben wir mit einem Hämmerchen auf die Rückseite des Schliesszylinders gehauen - da wo alle anderen Teile abzubauen sind und der Stift rausschaut. Nach ein paar Schlägen löst sich der äußere Zylinder (der, welcher die Plättchen im Schließzylinder hält). Das sieht man daran, dass die Metallabdeckung des Schlüsselschlitzes sich samt der vier "Flügel" erst mal 1 mm rausbewegt. Weiteres Klopfen führt diesen äußeren Zylinder, der mit einem weiteren Ring gesichert ist zu Tage. Dann sieht man ins Innere des Schlosses auf den Schließzylinder selbst. Diesen bekommt man nur raus, wenn alle Plättchen IM Zylinder sind. Dazu muss man sie - ebnfalls mit etwas Gewalt - reindrücken. Sie waren bei mir dermaßen festgegammelt, dass viel Kraft dazu notwendig war. Keines der Plättchen sprang "einfach so" raus, es bewegte sich trotz der kleinen Federn, nichts von alleine. Wenn das geschafft ist, holt man den Schließzylinder aus seinem Gehäuse und sieht 8 Plättchen (4 zu je einer Seite) darin. (Am Ende des Zylinders ist noch ein Stift mit einer Kugel endet und sich gern verabschiedet, also vorsichtig hantieren und ihn ggf rausnehmen und nachher wieder einsetzen.)
Jetzt braucht man einen Zettel um sich die Reihenfolge der Plättchen zu notieren, dazu fängt man am besten an einem Ende an. Die Plättchen sind nicht beschädigt, nur total versifft mit Kalk und Dreck. Man braucht keine neuen! Mit 240er Schmirgelpapier haben wir jedes Plättchen wieder bis aufs Messing von allen Seiten poliert - dabei kommt an einer Stelle eine Ziffer (bei mir z.B. 1-3) zutage. So kann man die Plättchen in die richtige Reihenfolge aufreihen und sich am besten noch die Nummern auf einem Zettel notieren. Zusätzlich haben wir die kleinen Federn rausgeholt und ebenfalls sauber gemacht. HALBZEIT
Jetzt wurden alle anderen großen Teile sauber gemacht; Rostlöser, Entkalker und Bremsenreiniger kamen dabei bei uns zum Einsatz. Beim Zusammenbauen haben wir den Schließzylinder einmal mit WD40 geflutet und dann in notierter Reihenfolge die Plättchen wieder eingesetzt. Sobald sie sauber drin sind, fluppen sie auch schnell wieder raus, also vorsicht! Am besten sobald man alle drin hat den Schlüssel ins Schloss stecken, dann kann nichts mehr passieren. Alle anderen Teile wurden nun in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammengebaut. Dabei hat uns eine kleine Fotostrecke auf der Digi-Cam geholfen. Das Schloss geht jetzt aber wieder perfekt!
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