Das geht bei allen Wellen im VAG Konzern und sicher auch bei einigen andern.
Beim Golf 2 habe ich z.B. beide Wellen ohne was an der Welle selbst zu zerschneiden und wieder zusammen zu fügen(schweißen) rund 13-14mm verkürzt.
Beim 6 Gang vom Golf/Bora usw. sind eben maximal 7mm drin wobei jeder die Verkürzung genau selbst anpassen muss und sich nicht auf das Maß verlassen kann. Beim einen sinds nacher 6,5 beim anderen 7 oder 7,5mm
Ohne handwerkliches Geschick wirds nix, ich schreibe grob, was gemacht werden muss:
-Man entfernt von der vor einem liegenden Welle das Außengelenk und zerlegt dieses komplett. Also alle Kugeln und den Käfig raus.
-Dann zieht man von der Welle den Kunststoffring und Metallring ab und entfernt den Federring aus der Nut.
Der eigentlich als Anlaufring benante Plastikring ist kein Anlaufring, da in egal welcher Position des Gelenks niemals die Kugeln den Ring berühren können, da vorher der Stahlrand vom Außengelenk die Welle selbst berührt.(einfach mal testen)
-Nun schiebt man auf die nackte Welle das Außengelenksinnenteil auf(also diesen Stern) richtig herum, wie er nacher auch sitzt.
Nun merkt man, dass man ihn nicht bis zum Wellenanschlag aufschieben kann und bis zu der Anschlagskante des Stahlrings mit dem Plastikring Luft ist weil er vorher im Verzahnungsende anschlägt
Nun Muss man den Kunststoffring auf der dickeren Seite Stück für Stück kürzen(erstmal grob 5mm weg) und dann rantasten in die Nähe von 7mm. Ich mache das an einer Tischbohrmaschine mit einem eingespannten Fräser und schiebe den Ring dann drunter durch. wichtig ist, dass er nacher nicht schief ist sondern ganz gerade, darum sollte man nicht von Hand einfach drauf los Raspeln
Da der Plastikring ja konisch ist, ändert sich beim reduzieren der Dicke auch der Außendurchmesser. somit muss man nacher auch den Stahlring im Außendurchmesser anpassen. Dies mache ich mit der Flex
Das Ziel ist es, das Paket bestehend aus dem Stahlring und dem Plastikring so weit einzukürzen dass der Gelenksstern im aufgeschobenen Zustand noch nicht am Verzahnungsanschlag anschlägt sondern gerade noch so den Plastikring als Anschlag nutzt.
Wer nun das ganze als Pfuschlösung machen möchte wäre nun schon fertig und baut alles wieder zusammen. Allerdings tanzt die Welle dann im Betrieb in Axialer Richtung im Außengelenk umher was ich nicht als gut heißen kann(machen aber einige so)
Rausfallen kann nichts, weil die Welle wegen dem Federring in der Nut nicht raus kann, aber es ist eben Spiel in der Verzahnung.
Um das ganze ordentlich zu gestalten, muss man den Einstich(die umlaufende Nut für den Federring) neu setzen. Das Maß ergibt sich aus der Verkürzung des Plastikringes mit dem Stahlring. Also bevor man loslegt und Material abträgt dringend beide Teile messen und nacher das Verkürzungsmaß abziehen, schon hat man das Abstandsmaß für den neuen Einstich
Ich mache das ganze per Hand und dünner Trennscheibe für die Flex. Wer aber kein handwerkliches Geschick hat, sollte das besser lassen.
Ich spanne die Welle in den Schraubstock lose ein, dass ich sie mit der linken Hand drehen kann auf der Stelle. Damit ich weis wo ich flexen muss, schiebe ich mir an die richtige Stelle eine Metallschlauchschelle und ziehe diese fest.
Nun muss man einen rundum sauberen Einstich herstellen. dies ist nicht einfach, da der Federring nicht eingeklemmt werden darf, sich aber weit genug reindrücken muss damit man das Gelenk drauf bekommt. Macht man den Einstich zu tief und schiebt das Gelenk auf, kann es passieren, dass man das Gelenk nie wieder ab bekommt, weil der Ring zu weit aus der Nut heraus kann.
Der Einstich sollte dann so eingestellt werden, dass beim aufschlagen des Sternteils sich der Federring genau ausdehnen kann und das Gelenk fixiert(ohne Spiel auf der Welle)
Also muss man sich vorsichtig an die Einstichtiefe und die Breite zum ende der Welle hin rantasten
Hat man das geschafft und das Sternteil lässt sich mehrfach gut herunterschlagen baut man das Gelenk wieder zusammen und komplettiert die Antriebswelle und ist fertig.
Es muss das weiter ins Gelenk montierte Wellenstück nicht abgetrennt werden, da das Gelenk genug Freiraum bietet.
Man schwächt auch nicht die Welle, da der Federing in der Nut nur die Axialen Kräfte halten muss die enorm gering sind Das Gelenk nutzt weiterhin die volle Verzahnung, somit kann auch die maximale Kraft übertragen werden.
Die Welle ist danach auch einfach wieder rückrüstbar. einfach wieder einen originalen Anlaufring und Stahlring verbauen und den Federring wieder in die äußere Nut stecken, fertig.
Wenn man natürlich eine Drehbank mit passendem Werkzeug zur Verfügung hat lässt sich der Einstich auch so herstellen, allerdings muss dann auch das Innengelenk demontiert werden.
Klingt nun alles sehr kompliziert, ist es aber nicht. die Aktion ist in weniger als einer Stunde durchgeführt.
Die 7mm reichen in jedem Fall komplett aus fürs tiefer legen und man hat eine Welle die original ist, volle Leistung aushält und man sich sicher sein kann dass sie weder eine Unwucht hat oder auseinanderbricht oder reißt
Beim Golf 2 ist die Aktion am Außengelenk die gleiche nur mit anderen Maßen, jedoch lassen sich hier am Innengelenk enorm viel mm rausholen so dass man nacher auf satte 14mm kommt.
Da lach ich mir echt einen ab, wenn sich Leute ihre Wellen zerflexen und rumbasteln oder für viel Geld gekürzte Wellen kaufen

