doctherock

Servus,

fahre einen Golf 4 1.6 AKL 8V Motor (74KW), 260.000km und habe nun anscheinend ein größeres Problem.
Der Golf hat -seitdem er in meinem Besitz ist- schon immer recht viel ÖL gebraucht. Also 1-1,5 Liter pro 1000km. Hat mich aber nie sonderlich gestört.

Seit 3 Wochen verliert er nun aber Kühlwasser. (Pro WOche nen halben Liter). Fussraum vorne ist nicht nass, aber dafür hinten. Denke also mal ich kann den Wärmetauscher ausschließen. Bin dann in die Werkstatt gefahren und die haben einen Drucktest gemacht und gesehen, dass er irgendwo das Wasser hindrückt.
Die Werkstatt sagt, dass die Zylinderkopfdichtung im Arsch ist.

Wenn ich oben den Öldeckel aufmache, sehe ich viel weißen dünnflüssigen Schlamm und hinten qualmt er je nach Laune, mal Weiß mal Schwarz und das recht ordentlich. Kann ich von ner defekten Zylinderkopfdichtung ausgehen, obwohl er immernoch volle Leistung hat? Müsste sich das nicht auf die Motorleistung auswirken?

Durch den hohen Ölverbrauch werden wahrscheinlich auch die Ölabstreifringe im Arsch sein, oder? Lohnt sich das überhaupt noch Geld in den Motor zu stecken?

Ich hätte vom Autoverwerter nun einen Ersatz-Motor MIT Kilometernachweis gekauft und den dann in einer Nacht und Nebelaktion eingebaut. Ist das die bessere Variante? Schraubertechnisch bin ich solala unterwegs.

Danke schonmal

VW-Mech

Beim 8V is ZKD doch fix gemacht...

Was soll der AT Motor kosten?

Kolbenringe kosten auch nicht die Welt.


Wozu tendierts du denn?

AT Motor frisch machen und einbauen?

Kris1337

Wer garantiert dir, dass der Motor vom Verwerter nicht die gleichen Macken hat ? Und wenn du noch nie ein motor gewechselt hast und eh nicht so die Erfahrung hast. Nimm mir das nicht böse... aber lass es...
sehe viele Leute in meiner Werkstatt die denken ich schraube mal zwei schrauben ab und gut ist... dann reißen die 3 schrauben ab und 5 muttern werden rund weil, dass Gefühl fehlt. Nachher ist mehr schaden als alles andere .

Eine defekte ZKD muss sich nicht spürbar auf die Leistung auswirken... man kann das über ein Indikator testen... kostet zwar, aber da kann man sich 99% sicher sein... würde dir auch ein Kompressionstest empfehlen, darüber kann man auch schon viel urteilen...

Kolbenabstreifringe machen lassen, lohnt sich nicht mehr... da muss der ganze motor für demontiert werden...

doctherock

Servus,

schonmal danke fürs Antworten.

@Vw-mech, der Autoverwerter würde je nach Laufleistung zwischen 450 und 600 Mäuse nehmen. Ich würde halt dann gleich Zahnriemen, Spannrolle und Wasserpumpe selbst wechseln, also nochmal nen Hunderter mehr an Ausgaben + diverse Dichtungen. Soweit ich mich erinnere muss der Verwerter ja auch Garantie für den Motor geben, von daher glaube ich das dies die bessere Wahl ist.

@Kris, schraubertechnisch bin ich natürlich nicht auf dem Stand eines KFZ Mechanikers, aber ich habe schonmal einen VW Motor gewechselt und auch schon einige Motorradmotoren komplett wieder instandgesetzt. Etwas Erfahrung habe ich also schon.

Die Zylinderkopfdichtung am Auto habe ich noch nicht selbst gemacht und die Werkstatt würde dafür etwa 600-700 Euro nehmen. Ich glaube aber das Problem mit dem Ölverlust wird ständig schlimmer und daher ist es fraglich ob das mit der Dichtung überhaupt Sinn macht

Cornerback

Habe grade das gleiche Problem bei dem Golf (AKL) meiner Freundin. Werde den Motor im eingebauten Zustand zerlegen und Kopfdichtung, Kolbenringe, Pleuellager und Schaftdichtungen tauschen. Mehr kann eigentlich nicht undicht sein
Ne Teileliste findeste hier:
http://www.golf4.de/werkstatt/190533...-tauschen.html

Materialkosten inkl. Werkzeug und Zahnriemen sind ca 360€ bei mir.

root

Hallo doctherock,

260.000km sind schon eine Menge!
Wenn der Wagen super da steht und auch sonst ein guten allgemeinen Zustand hat, lohnt sich vielleicht ein überholter AT Motor. Vom Schrotti würde ich nur einen nehmen, wenn ich das (am besten Unfall-)Spenderfahrzeug sehen könnte und mal starten könnte. Bei der ganzen Arbeit würde ich das Risiko nicht eingehen.
Außer Keilriemensatz mit WAPU mach gleich auch einen neuen Kupplungssatz rein bauen und immer schön bei Dehnschrauben neue verwenden. Spül gut das Kühlsystem durch!

Rechne es für Dich mal durch und vergiss nicht die Zeit - musst halt entscheiden, ob es letztendlich ein wirtschaftlicher Totalschaden ist oder nicht. Vielleicht lohnt sich ein "neuer" mit wenig km von mobile.de etc eher.

Viel Erfolg

Grüße
root

doctherock

Hallo,

nungut, was bedeutet "Super dastehen" . Er hat die typischen Golfkrankheiten, also rostige Heckklappe und vorne am Schweller/Kotflügel Übergang auch Roststellen....ansonsten steht er eigentlich recht gut da.

Der Vorbesitzer hat halt ne menge Kohle reingesteckt und es wäre echt schade drum. Habe gerade eine Rechnung herausgekramt und gesehen, dass 5.2012 bereits die Zylinderkopfdichtung + Zylinderkopfschrauben + Zahnriemensatz (Powergrip) und Wasserpumpe und Spannrolle ersetzt worden ist. Das ist keine 30.000 km her.
Macht mich halt alles etwas stutzig, weil die Kacke nun wieder hinüber ist.

Im nachhinein betrachtet würde ich nun doch eher dazu tendieren, dass ich diesen Motor behalte, sofern er die nächsten 4 Wochen durchhält, weil ich damit immernoch herumfahren muss.

Ich werde dann, sofern sich jemand in der Nähe findet der mir hilft versuchen die Kolbenringe zu wechseln und die Zylinderkopfdichtung mit Ventilschaftdichtungen und neuen Kopfschrauben. Servopumpe ist auch hinüber und quietscht vor sich hin. Der Spass kostet dann etwa 200 Mäuse und ich weiss, dass alles gemacht ist. Oder soll ich das vergessen ?

didgeridoo

Wenn du den Wagen ein-zwei Wochen stehen lassen kannst, dann reiß doch einfach mal den Kopf runter und dreh ihn durch.
Wenn die Zylinderlaufbahnen noch gut aussehen, mach den Motor selbst frisch und du hast wieder Freude dran.

ZKD
Zahnriemen + Wasserpumpe
Schaftdichtungen
Kolbenringe
Pleuellager
Ölwannendichtung
Ventildeckeldichtung
Thermostat
Krümmerdichtung (Ansaug- + Abgas-)
Ventile reinigen + einschleifen
Hydrostößel

.. das wäre so ungefähr das was ich machen würde um den Motor wieder aufzufrischen.
Wenn also nichts unvorhersehbares dazu kommt, bist du mit 800-1000€ dabei.
Motor-Block muss nicht ausgebaut werden..

Einen kompletten Motor gebraucht zu kaufen und einfach zu tauschen, wäre zwar schneller gemacht, aber dann kannst du bloß hoffen, dass du dir nicht wieder Schrott einbaust..

EDIT: Sehr seltsam, dass die ZKD kaputt ist - obwohl die vor 30.000km erst gemacht wurde..

Cornerback

Wenn du alles im inet bestellst über DAPARTO – Autoteile Preisvergleich aus über 10 Millionen Teilen. etc, dann biste mit 400 € Materialkosten inkl Spezialwerkzeuge und Zylinderkopf planen dabei. Allerdings ohne Hydrostößel.

root

@didgeridoo

Bei deiner Liste würde ich noch die Ölpumpe ergänzen, sonst passt alles

30000km für eine ZKD finde ich im Übrigen auch recht wenig. Hier müßte man das exakte Schadensbild jetzt und von früher kennen und genau wissen, was alles an Arbeiten durchgeführt wurde (und natürlich auch das wie )

Mit "super da stehen" meinte ich den Allgemeinzustand (wie Rost, Beulen Kratzer etc) und wie viel investiert wurde.
Ich investiere z. B. recht viel in hochwertige Qualitätsteile und da ich (fast) alles selbst erledige, sind bei mir keine Lohnkosten mit dabei.

Alles in allem stellt man sich bei größeren Reparaturen an älteren PKWs immer die Frage: Hop oder Top

Man darf bei der Betrachtung nicht vergessen: 260.000km haben alle restlichen Teile ebenfalls hinter sich......
Hier kommt es wesentlich darauf an, wie die km Leistung zustande kam Kurz- oder Langstrecke.

Schwierig ist, wenn man zu seinem Untersatz eine "persönliche Beziehung" hat .

Grüße
root