Stephan L.

Dachte bei der Pistole ist sowas gleich dabei. Bei meinen Billigdingerns wars bei 70% der Pistolen dabei. Stell ruhig am Kompressor ein. Wenn Du pro 10m Schlauchlänge 1 bar Druckverlust einrechnest wird das schon klappen.

Apropo, was hast Du für Schläuche? Solche PVC aus dem Baumarkt oder Gummischläuche?

Falls Du PVC hast geht das natürlich auch erstmal. Allerdings wirst Du irgendwann merken, dass der sich dann dauernd aufrollen will bzw. zu steif ist. Abhilfe schaffen dann Gummi-Druckluftschläuche. Die kosten etwas mehr - wie gesagt - derzeit wirst Du sowas noch nicht brauchen - aber die liegen dafür satt auf dem Boden. Solltest Du mal sowas kaufen, nimm gleich was mit vernünftigem Innendurchmesser, sprich so ab 13mm innen. Kostet ein bisserl, aber das ist es wert. Habe mir mal 2 20er Ringe a 40 oder 45 Euro in der Bucht bestellt. Geht gut damit.
Aber das sind so Dinge, die macht man dann nach und nach, klare Sache.

Übrigens, falls Du nochmal Kleinigkeiten bestellst, kauf Dir auch ein paar Wachstücher. Damit kann man nach dem Entfetten(Silikonentferner) als allerletzten Arbeitsgang vor dem Lackauftrag nochmal leicht drüber wischen um den letzten Staub auzunehmen. Aber das sind dann schon so Feinheiten, die jetzt erstmal noch nicht wichtig sind, wenns nur ums Üben geht.

stillgrey

Also für morgen ist alles bereit mal schauen wie es wird, werd natürlich ein paar Bilder machen :-)

Noch bin ich guter Dinge, gab wahrscheinlich schon Leute die schlechter vorbereitet waren zum Lackieren
Und wenns schief geht kauf ich mir n Fachbuch^^
Meine Bude schaut schon wieder aus wie ne halbe Werkstatt aber dafür sind Farbe/Kotflügel wenigstens schonmal auf Temperatur

Stephan L.

Viel Erfolg.

stillgrey

@ Stephan L. danke, hat fürs erste Mal mit der Pistole eigentlich ziemlich gut geklappt :-)

Zur Vorgehensweise:

- vorgrundierten Kotflügel mit 400er Nassschleifpapier angeschliffen (war eine sehr dünne Lackschicht, vor allem an den Kanten war der Lack sehr schnell weg)
- 1. Schicht mit Spraydose grundiert (habe extra verstellbare Düsen für die Spraydose gekauft, die erste war gleich defekt und hat gesaut ohne Ende )
- mit 800er Nassschleifpapier die Grundierung angeschliffen (die erste Schicht war viel zu dünn, habe übervorsichtig rumgenebelt und deshalb kaum Material auf den Kotflügel gebracht... vor allem im Kantenbereich war die Grundierung viel zu schnell runtergeschliffen)
- 2. Schicht Grundierung mit Spraydose, diesmal deutlich kräftiger aufgetragen
- etwa 30 min trocknen lassen, den Kotflügel öfters mit Heißluftföhn auf Temperatur gebracht, danach wieder mit 800er Schleifpapier drübergegangen
- 1. Schicht Basislack, etwa 250ml Farbe verwendet (da es an ein paar Stellen noch nicht 100% gedeckt hat und ich nen ziemlich großen Patzer reingemacht habe, wurde die Basislackschicht nach 20min Trockenzeit mit Heißluftföhn nochmal mit 800er Schleifpapier angeschliffen)
- 2. Schicht Basislack mit den verbleibenden 250ml, diesmal satter aufgetragen
- nach 20min Wartezeit in der ich den Klarlack angemischt habe (200g Klarlack, 100g Härter, 17,5% Verdünnung) wurde dieser mit der anderen Pistole aufgetragen

Ein paar Sachen die mir aufgefallen sind / die ich gelernt habe:

- Die Schichtstärke der Grundierung ist nach einer Schicht viel zu dünn und sofort wieder durchgeschliffen im Kantenbereich, um den Rostschutz gewährleisten zu können müsste ich wohl min 2-3 Schichten auftragen
- Das Arbeiten mit der Pistole ging ziemlich gut, Druck war auf ca. 3,2 Bar eingestellt
- Ich hätte nie gedacht das ich den kompletten Basislack (0,5l) für einen Kotflügel brauche, muss auf jeden Fall lernen sparsamer damit umzugehen (nicht so viel in der Gegend rumnebeln )
- Das nächste muss der Boden unbedingt mit einer Folier ausgelegt werden, es war deutlich zu dreckig und beim Sprühen im unteren Bereich wurde Schmutz aufgewirbelt.. im Lack sind jetzt dementsprechend einige unschöne Staubeinschlüsse
- Beim nächsten Mal muss ich mir eine bessere Halterung für die Teile basteln, hochkant lässt es sich viel schöner Lackieren im Gegensatz zu liegenden Teilen
- Das überprüfen von Raumtemperatur / Lacktemperatur / Kotflügeltemperatur hat mit den Messgeräten einwandfrei funktioniert

So jetzt noch ein paar Bilder von der Arbeit und vom Ergebnis, wie gesagt ich bin recht zufrieden es ist nichts verlaufen, an ein paar Stellen habe ich leider Orangenhaut und Staubeinschlüsse im Klarlack Die kann ich normal mit 1200er Schleifpapier noch etwas glatt schleifen oder?

Hab leider nur die Finishbilder mit der Spiegelreflex gemacht sorry dafür:

Stephan L.

Jupp, passt doch furs erste Mal.

Ab nun learning by doing. Besorg Dir fur glatte Flächen einen Excenterschleifer. Ansonsten, auch mit Nasschleifpapier möglichst nie vorm lackieren nass schleifen, immer trocken. Hallenboden nass machen und nächstes mal ne 2k Grundierung nehmen.

Ansonsten herzlichen Glückwunsch.

Glattschleifen geht, muss dann aber auspoliert werden. Dazu brauchst du ne Maschine und Schleifpaste wenn's richtig gut werden soll.

Zwölfer

Warum nicht nass schleifen?

Sieht ja fürs erste Mal gut aus. Wenn du den Klarlack jetzt glattschleifen willst denn brauchst du hinterher auch eine poliermaschine. Sonst bleibt es Matt! Ansonsten einfach mit 2000er nass auf Klotz glattschleifen. Denn mit 3500er hinterher und denn polieren.

Wie Stephan schon sagte, nimm lieber eine 2K Grundierung

stillgrey

Excenterschleifer ist vorhanden, ok und wieso trocken schleifen? Welche Unterschiede macht das zum Nasschleifen? Staubt doch auch ziemlich oder...

Grundierung wird nächstes Mal mit der Pistole gemacht ja, geht das auch mit der 1,3mm Düse oder muss das unbedingt eine 1,7 Düse sein (hatte ich irgendwo gelesen)

Ich find die Farbe echt genial... wenn das nächste Teil noch besser wird überleg ich wirklich meinen Wagen nächsten Frühling selber in LB5R zu lackieren...

Wie kann ich das nächste Mal das Problem mit der Orangenhaut minimieren? an den Stellen hab ich es wohl nicht satt genug aufgetragen oder?
Polieren ist kein Problem, mach ich nebenbei schon ein paar Jahre mit Exzenter und Co. Hab halt nur Angst das der Klarlack mit dem Schleifpapier recht schnell durch ist.. naja ich probiers jetzt dann mal, ist ja nicht so schlimm wenns daneben geht beim Probeteil.

Grüße

cabrio79

Das Porige liegt an der Düsengröße deiner Pistole.....meiner Meinung nach zu groß.

Zwölfer

Schleif ruhig nass vorm lackieren, wüsste nicht dass das einen Nachteil für die Lackierung hat.
Für die Grundierung nimm lieber eine 1.7er. So grundiere ich immer. Mit 1.3er hab ich es bei meinem Wagen gemacht, das war eher scheiße.
Glattere Oberfläche bekommst du indem du die Pistole langsamer ziehst beim Klarlack. Probier am besten aus wie du es am besten hinkriegst, eventuell das Teil beim trocknen hinlegen.

Stephan L.

Das mit dem trocken schleifen hat hauptsächlich den Grund, das Grundierung offenporig ist. Sobald nun Feuchtigkeit dran kommt und vor dem lacken mit konventionellem Lack nicht vollständig verdunstet ist, wirst du da irgendwann ne Rostblase im Lack haben.

stillgrey

Ok dann wird jetzt wohl die dritte Pistole mit 1,7er Düse gekauft :-)

Stephan L. danke für die wichtige Info! Wieviele Schichten Grundierung sollte ich deiner Meinung nach auftragen? Hab echt Angst dass die beim Anschleifen gleich wieder durch ist an den Kanten und da dann kein Rostschutz besteht... wäre echt worstcase eine neue Lackierung die gleich nach ein paar Wochen mit rosten anfängt

Grüße

Stephan L.

Grundieren würde ich bei einer 2k EP Grundierung wohl 2 mal nass in nass. Zu Dick sollte es nicht werden, nur deckend sein. Wenn es Unebenheiten ausgleichen soll, dann nimm einen 2k Ep Grundierfiller.

Ep steht übrigens für Epoxyd. Für maximalen Rostschutz auf blanken Teilen dann ggf. als EP Zinkphosphatgrundierung.

P.atty

Das kann sich doch sehen lassen, finde ich gar nicht schlecht!

Airride16V

Also wir lackieren günstige Autos auch selber bei uns in der HAlle.

Was braucht man, bzw so machen wir es:

-Excenterschleifer Festo, die Baumarktdinger kannste vergessen
-als Füller benutzen wir Epoxy Füller (2K) von Lackboerse.com
-Basislack Wasser oder herkömmlich, egal (muss vorher komplett trocken sein bevor Klarlack druff kommt.
-Papier 80er Maschine wenn gespachtelt werden muss, danach 320 Maschine
-800er Nasspapier
-Klarlack auch Lackboerse (wirklich top)
-Staubbindetuch
-Silikonentferner
-Schleifklotz für trocken Papier
-Schleifklotz für Nass
-Pistolen 2x Sata (Basislack 1x Sata NV95, Klarlack Sata HVLP 3000RP)
-Füllerpistole günstig

Also wenn gespachtelt werden muss, mit 80er anschleifen in Form spachteln. Danach epoxy füller (gleichzeitig rostschutz im gegensatz zu normalen VOC Füller). Epoxy anschleifen erst 320er danach 800er NAss.
Reinigen, mit Silikonenferner, danach abpusten, als letztes Staubbindetuch.
Basislack spritzen und trocknen.
Danach 2-Schichten Klarlack. Erste schicht muss nicht perfekt deckend sein, ca. 10-15min anziehen lassen bis klebrig, danach 2 Schicht ordentlich.

Wenn zuviel Dreck drin ist, Fläche mit 2000er Nass komplett matt schleifen und mit maschine polieren, ergebnisse echt zufriedenstellend.

Achja Düsen !!!! 1,7 viel zu gross !!!! Füller egal, da der ja eh angeschliffen wird, da sind auch Läufer egal. Ansonsten 1,2 - max 1,4er. Habe in beiden Pistolen momentan nen 1,3er Düsensatz !!!!

Gruss

Zwölfer

Naja eine 1.7er ist niemals zu groß. Ich grundiere bzw. füllere immer mit einer 1.8er, das kriegt man so auch richtig glatt sodass man nur noch wenig schleifen muss. Außerdem ist eine größere Düse besser wenn er mehr Material drauf haben will.

Golf4_Projekt?

Nur mal noch so als Tip, neben den bereits genannten Sachen...

Beim Lackieren immer erst von klein in groß - soll heißen, wenn ich ein vorbereitetes Objekt habe, dann lackiere (/grundiere) ich immer zuerst einmal alle Kanten durch.

Danach noch einmal komplett flächig.
Das hat den Vorteil, das an den Kanten ("Kantenflucht") tendenziell genügend Lack ansteht und man dann nicht beim eigentlichen Lackiergang zuviel auf die Kante hält und es zu Läufern kommt.

Desweiteren keine Folien oder so ein Zeugs auslegen, das klebt dir an den Schuhen und wird nur hochgewedelt wenns dumm kommt.

Einen Tag vor dem Lackieren alles Auskehren und Durchwischen (auch die Raumdecke...), "kúrz" vor dem Lackieren mit den Gieskanne den Boden befeuchten.
Abhängen mit Bettlaken. Alles raus, was raus kann und muss.

Keine Temperaturgefälle zwischen Umgebung und Teil herstellen - Idealfall, alles hat um die 20°C.

Licht ist ebenso ein Nonplusultra.

Für große Sachen (=Auto) für ordentlich Zu- und Abluft sorgen, ohne das etwas hineinbläßt - bspw. indirekte Belüftung durch Luftschlitze (Türspalt) direkte Abluft durch Gebläse (alte Industriegebläse - Einsatz fürs Fenster bauen).
Bei einem kompletten Fahrzeug steht ohne Abluft der Raum ruckizucki in einer Farbwolke - du siehst nicht mehr richtig, alles wird beschwerlich...

Lackierung draußen ist bei passender Witterung nicht auszuschließen (top Licht, top Belüftung) - passender Witterung ist windstill/-arm, kein Hochsommertag - aber hell - Standort vornweg natürlich abgekehrt/-gewischt und ebenfalls eingenässt.

Insekten und Staub kann man mit Polieren etwas kaschieren - Läufer und Stellen die du nicht richtig im Licht gesehen hast (die zu wenig/ zuviel Lack abbekommen haben) sind kaum zu kaschieren!

Denke auch über Dinge wie Leiter/ kleinen Stieg nach, wenn du das Auto komplett lackieren willst (Dachbereich) - genauso wie die Türlaibungen und die Teile die du demontieren willst/ bzw. wenn nicht, wie schaut die Lösung dafür aus (Türen/ Klappen/Motorraum).

Checke im Vorfeld alles akribisch auf Dellen tiefere Kratzer - Schleifdellen - solche Unregelmäßigkeiten fallen dir hinterher extrem ins Auge.

Viel Spaß.

stillgrey

Genau so hab ich mir den Thread vorgestellt, sind ja schon wirklich viele wichtige Tipps und Erfahrungen zusammengekommen.

Bezüglich Vorbereitung... Decke wischen stelle ich mir in der Garage ziemlich schwer vor, und beim Boden bewässern hätte ich Angst das beim umhergehen Wasser hochspritzt?

Jetzt mal zum Thema Komplettlackierung vom Golf:

Was würdet ihr alles demontieren? Stoßstangen auf jeden Fall, Kotflügel wahrscheinlich auch.. müssen Türen und Heckklappe auch zwingend runter?
Man könnte diese Teile halt alle seperat lackieren und die Komplettlackierung in 2 Einheiten (Anbauteile / Karosse) unterteilen. Wie sieht es mit den Scheiben aus, müssen die zwingend ausgebaut werden? Türschlösser, Einstiegsleisten?

Hab jetzt mal grob überflogen was mich der Lack für eine Komplettlackierung kosten würde:

4x 1l Basislack (LB5R) spritzfertig = 159,80€
2x 1,5l Klarlack/Härter Set = 89,90€
2x 1l 2K Verdünnung = 15,60€
4x 1kg 2K-Grundierfüller + 2K-Härter = 55,92€

320€ dafür das man alles selber macht und noch nicht mal eventuell benötigte Spachtelmasse dabei ist? Ganz schön heftig...

Wie sieht es eigentlich mit den Stoßstangen aus, muss da Weichmacher dem Lack zugegeben werden und muss eine spezielle Plastikgrundierung verwendet werden?

Fatih90

Interessanter thread, bitte schön mit Bilder weiterdokumentieren.

Stephan L.

Wässern heißt ja nicht, dass Du knietief im im Wasser stehst, nur dass der Boden nass genug ist um Staub zu binden.


Ich zerlege meine Karossen immer komplett zum lacken, aber im Grunde geht's auch einfacher, ja. Man kann vieles abkleben. Wenns ordentlich sein soll, hilft es, die Scheiben raus zu nehmen und die Türen zu demontieren. Golf 4 habe ich ncoh nicht gelackt, daher kann ich Dir hier nichts genaues sagen.

Rechne mal mit mind. 5L Basislack und 5L Klarlack. Bleibt ein Rest ist das nicht so schlimm, den verbaucht man woanders. Hast Du zu wenig, ärgerst Du Dich tot wenn Du mittendrin aufhören musst. Ich finde die Kosten jetzt nicht wirklich hoch. Rechne mal für ne Lackierung beim Profi ca 3000-5000€. Da ist das doch ein Schnapper. Schau Dir mal die Effektlacke von Standox an, da zahlst Du fürs Kilo (ca. 1L) auch schnell mal 250€

Bei flexiblen Teilen - hier aus Plastik, sollte man meines Erachtens immer Elastikzusatz zugeben, das verhindert späteres Splittern und auch Steinschläge haben nicht mehr so große Lackabplatzer. Weichmacher(Elastikzusatz) geht bis ca. 25% beizumischen. Habe damit bei meinem Scirocco - siehe Avatar - den Lack am Heckspoiler beispielsweise so weich bekommen (mit 25% Elastikzusatz) dass dieser auch beim (sinnigen) Eindrücken mit dem Finger nicht mehr reißt - und der ist aus ner Art Schaumgummi.

Alles in Allem, lackieren kostet nunmal Geld. Billig ist anders. Schon klar. Nur wenn Du Qualität willst kostet das halt. Soll ja auch nicht aussehen wie Baumarkt Sprühdose oder Acryllack für Innen und Außen.

Xylol

gegen deine Orangenhaut:
Dicker lackieren ( pass aber auf das du keine Läufer kriegst)
oder mehr Verdünnung hinzugeben (Läufergefahr steigt)
Nasser lackieren - langsamer ziehen, engerer Bahnabstand