Gibt ja auch immer gute Sachen bei ablösenden Produktpaletten. Beispielsweise wenn einem der Bordcomputer das letzte Geschwindigkeitsschild anzeigt, oder Warnsensoren, von mir aus auch noch Parkplatzsuchsysteme.
Ich bin mal gespannt ob große Displays und umfangreiche Bord-IT sich als robust, nützlich, sicher und günstig an Wartungskosten und Stromverbrauch erweisen.
Fortschritt besteht aber nicht nur aus Verbesserung, sondern zu einem bestimmten (meist kleineren) Anteil auch auch aus bloßer Veränderung und sogar Rückschritten.
Die schöpferische Zerstörung im Wettbewerb wird ja nicht per se von Kundenbedürfnissen getrieben, sondern dahinter steht die gewählte Strategie und die Nutzenmaximierung der Hersteller. Der Kunde muß sich teilweise schlicht an die Strategie der großen Marktteilnehmer anpassen, auch da wo er keinen Sinn darin sieht.
Bei transportmittelunabhängigen Zusatzfunktionen (Extras) stehen die Hersteller vor der lukrativen Option, dass es eine Basis von zahlungs- und konsumwilligen Kunden gibt, die ihnen noch jeden Grenznutzen den sie für ein paar € entwickeln und lukrativ anbieten noch gierig abkauft.
Und die Leute die das kaufen, tun das scheinbar nicht nur, weil sie es gerne mögen und sich des Lebens freuen, sondern um dann noch subtile Gewalt auf andere ausüben ("Nacktschnecke", "Kassengestell"), wo einem beigebracht werden soll, dass man auch irgendwelchen nutzlosen Müll kaufen muß, sonst wird man subtil angefeindet.
Der eigentliche Mehrwert der Extras wäre somit aus meiner Sicht, dass der Anwender durch den Kauf das gefühlte Recht erwirbt zu glauben, sein eigener Wert steige, wenn er viel Display im Auto haben, oder im SUV sitze. Und er könne in der Wettbewerbsgesellschaft auf andere herabzublicken, die sich das nicht leisten können, oder wahlweise nicht wollen oder denen auch nur grad egal ist.
Meine weitere Interpretation dieser subtilen Gewalt: Wer als Konsumsubjekt glaubt jeden Scheiß/"added value" kaufen zu müssen, und dafür hart arbeiten muß um sich die teuere Anschaffung und den Betrieb zu leisten, der kriegt davon schlechte Laune. Und dann neidet er demjenigen, der ohne diese Kosten und Trends glücklich ist, diese Freiheit.
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